WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer
© Hermann Wakolbinger

Arbeitskräftemangel killt Wohlstand: Genug geträumt – endlich Hirn einschalten

Schöne neue Welt ohne Sinn für Leistung und Fortschritt? Schluss mit faulen Thesen und naiven Utopien!

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Aktualisiert am 11.10.2023

Österreich ist mittlerweile das vom Fach- und Arbeitskräftemangel am stärksten betroffene Land in Europa. Das ist auch im Alltag bereits massiv zu spüren: wenn etwa die Autoreparatur plötzlich drei Mal so lange dauert, der spontane Gasthausbesuch mit Freunden wegen „fehlenden Personals“ ausfällt oder das neue Wohnzimmer ein halbes Jahr später als erhofft, geliefert werden kann. Das wird sich in den nächsten Jahren noch einmal drastisch verschärfen, gehen doch 750.000 Babyboomer bis 2034 in Pension, denen - demografisch bedingt – viel weniger Junge nachfolgen.

Die Wirtschaftskammer hat bereits im letzten Jahr aufgezeigt, wo sie die freien Personalreserven sieht bzw. wie man diese heben kann. Es ist jetzt hoch an der Zeit, das Stadium der „Problembeschreibung“ zu verlassen und wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Vorschläge der Bundes- und Landesregierung - wie etwa die bessere steuerliche Begünstigung von Überstunden oder der zielgerichtete Ausbau der Kinderbetreuung – gehen in die richtige Richtung, müssen aber endlich umgesetzt werden.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: „Jetzt muss es darum gehen, Leistung zu fördern und viel mehr als bisher zu honorieren. Ängste, dass die Alten den Jungen, die Ausländer den Inländern oder die Technik den Menschen die Arbeit wegnehmen könnten, waren nie unbegründeter als heute. Statt Arbeit unreflektiert schlechtzureden bzw. Vermeidungsstrategien zu entwickeln, ist dafür zu sorgen, dass Leistung gerne und engagiert erbracht wird. Auch in Zukunft müssen wir unseren Wohlstand zuerst verdienen, bevor er verteilt wird. Wer etwas anderes behauptet, verkennt den Ernst der Lage, streut den Menschen Sand in die Augen und wird am Ende den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg vieler Österreicherinnen und Österreicher zu verantworten haben.“

Konkret sieht die WKO Oberösterreich folgende Wege, die zu mehr Arbeitskräften führen:

  • Flexiblere Arbeit und mehr Chancen durch bessere Kinderbetreuung
  • Ein Jahr länger in der Firma jobben und mehr verdienen
  • Neue Anreize für Arbeitslose, Jugendliche und Migranten
  • Internationale Fachkräfte nach Österreich holen
  • Endlich mehr Netto vom Brutto bei freiwilliger Mehrarbeit