Mit Einfallsreichtum und Gottvertrauen
Die Stiftstaverne Lilienfeld hat mitten im Lockdown aufgesperrt und binnen kurzer Zeit einen Abholservice aus dem Boden gestampft. Einer der ersten, der sich sein Mittagessen beim Wirte-Ehepaar Hubert und Claudia Wochner abholte, war der Lilienfelder WK-Bezirksstellenleiter Georg Lintner.

Das war auf jeden Fall eine sehr ungewöhnliche Gasthaus-Segnung, mit Mund-Nasenschutz und ohne prominente Gäste“, sagt Pius Maurer, Abt des Stift Lilienfeld, und fügt lachend hinzu: „Aber mit viel göttlichem Beistand.“ Anfang November hat die Stiftstaverne nach mehreren Jahren wieder ihre Pforten geöffnet – mitten im Lockdown und mit kurzfristig aufgebautem Abholservice. „Wir haben schon im Sommer mit den Vorbereitungen begonnen, die Gaststube herausgeputzt, renoviert und alles hergerichtet“, erklärt Maurer und ergänzt: „Außerdem wollten wir ein Zeichen der Hoffnung setzen. Denn wir glauben fest daran, dass es nach Corona wieder bergauf gehen wird – auch für die so gebeutelte Gastronomiebranche“, betont ein zuversichtlicher Abt.
Eine Win-Win-Situation für beide Seiten
Lange hat das Stift nach einem neuen Konzept gesucht und mit Hubert und Claudia Wochner ein Wirtepaar gefunden, welches die Herausforderung, das Lokal mit seiner langen Geschichte in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, gerne angenommen hat. Zusammengebracht wurden der Abt und das Ehepaar von Georg Lintner, dem Bezirksstellenleiter der WK Lilienfeld: Das Stift, das händeringend nach Know-how zur Belebung der Taverne gesucht hat und erfahrene Gastronomen, die sich noch nicht reif für den Ruhestand gefühlt haben – eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Ein gutes Team und ständig im Zwiegespräch
„Wir haben 25 Jahre lang unser eigenes Gasthaus geführt. Doch die ganze Bürokratie, die große Verantwortung, die mit der Selbstständigkeit einhergeht, die wollten wir nicht mehr tragen“, erzählt Geschäftsführer und Koch Hubert Wochner. Doch die Leidenschaft für den Beruf, die ist geblieben – und kommt nun den Gästen der Stiftstaverne zu Gute. „Wir sind Angestellte des Stifts und im ständigen Zwiegespräch mit Abt Maurer. Wir können uns einbringen und haben bei vielen Dingen freie Hand, etwa bei der Gestaltung der Speisekarte“, freut sich Wochner über die fruchtbare Zusammenarbeit.
Auf den Tisch kommt traditionelle Hausmannskost. „Hubert und Claudia Wochner sind für ihre ausgezeichnete Küche bekannt“, erzählt Abt Maurer und fügt augenzwinkernd hinzu: „Davon konnten sich meine Mitbrüder und ich schon des öfteren selbst überzeugen.“ Der Abholservice wird bislang sehr gut angeneommen – „besser als wir uns das erhofft haben“, erklärt das Trio.
Jede Woche lädt der Abt eine andere prominente Person aus der Umgebung ein, sich das Essen abzuholen – den Anfang machte Bezirksstellenleiter Georg Lintner am Eröffnungswochenende. „Wir posten dann ein Foto in den sozialen Medien“, erklärt Maurer und zeigt, dass das Stift Lilienfeld in Sachen Marketing durchaus am Puls der Zeit ist. „Unser Konzept passt, wir haben die richtigen Leute für unsere Taverne gefunden, Jetzt müssen wir nur noch Corona in den Griff bekommen“, blickt Maurer nach vorn.