Tankstellenbetreiber verdienen nicht an hohen Treibstoffpreisen
WKNÖ-Tankstellenobmann Marchhart: „Fixe Marge von eineinhalb Cent pro Liter“
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Und oft nicht einmal das: „Der Betreiber erhält lediglich eine fixe Provision zwischen einem und eineinhalb Cent pro Liter – egal, wie hoch der Preis an der Zapfsäule tatsächlich ist“, weiß Helmut Marchhart, Fachgruppenobmann der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ).
Nach diesem System arbeitet der überwiegende Großteil aller Tankstellen in Niederösterreich. Diese Agenturtankstellen verkaufen den Treibstoff im Namen und auf Rechnung einer Mineralölgesellschaft, die auch den Literpreis festsetzt.
„Und bei den Eigenhändlertankstellen, die auf eigene Rechnung ein- und verkaufen, sehen die Margen kaum anders aus, denn deren hohe Einkaufspreise liegen ja nur wenig unter den Verkaufspreisen“, betont Marchhart.
Zusammen mit der Mineralöl- und der Umsatzsteuer sieht sich der Endkunde dann mit einem Preis konfrontiert, der oft zu Diskussionen an der Tankstellenkasse führt. „Ich kann den Unmut angesichts der neuerlich gestiegenen Preise gut verstehen“, betont Marchhart, „aber unsere Tankstellenbetreiber sind dafür die falsche Adresse. Schließlich wird man von einem Cent pro Liter nicht nur nicht reich, es reicht oft nicht einmal zum Überleben“. Denn kostendeckend wirtschaften können Tankstellenbetreiber nur durch den angeschlossenen Shop und die Gastronomie.
„Auch uns wären normale Treibstoffpreise lieber. Hohe Spritpreise verärgern die Kunden – und genau das wollen wir nicht. Und natürlich wird wegen der hohen Preise bei den Ausgaben im Tankstellenshop gespart, auf die wir aber angewiesen sind“, sieht Marchhart „die Tankstellenbetreiber im gleichen Boot sitzen wie ihre Kunden“.