Steigende Energiekosten lassen die Alarmglocken laut schrillen
Kostendruck führt zu Produktionseinschränkungen und hat negative Auswirkung auf Investitionsverhalten der Unternehmen.

"Die Situation ist dramatisch. Die Energieversorgung verteuert unsere Herstellungskosten – zusätzlich zu stark gestiegenen Rohstoffpreisen. Die massiven Kostensteigerungen belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, aber auch die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe in den anderen Sparten stark“, warnt Thomas Salzer, WKNÖ-Vizepräsident und Obmann-Stellvertreter der WKÖ-Bundessparte Industrie bei einer Pressekonferenz. „Wir brauchen dringend Entlastungen, um zu verhindern, dass der Standort Österreich auf Dauer unattraktiv wird. Dies gilt insbesondere für energieintensive Branchen“, so Salzer. Auf Basis der derzeitigen Energiepreise könne zwar noch produziert werden, man sei aber weit davon entfernt Gewinne zu machen oder investieren zu können. Für die österreichische Industrie ist die Lage sehr problematisch – insbesondere auch, weil die Preissteigerungen nicht an die Kunden weitergeben werden können.
Erhöhungen bis zu 300 Prozent
Auch Robert Schmid, Geschäftsführer der Schmid Industrieholding und Umweltsprecher der Bundessparte Industrie, ist ernsthaft besorgt: „Wichtigster Treiber der Strompreis-Rally ist die Preisexplosion bei Erdgas und der rasante Anstieg der CO2-Kosten. Der Druck auf die Unternehmer ist enorm. Von Erhöhungen von 300 Prozent und mehr ist da die Rede, Betriebe beklagen, dass sie Kostensteigerungen nicht mehr verkraften können.“
Die steigenden Energiekosten lassen in der Wirtschaft die Alarmglocken schrillen. Das belegt die Umfrage des Energieinstituts der Wirtschaft (EIW) im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich. Jeder fünfte Betrieb prüfe wegen der Kostensteigerung eine Produktionseinschränkung oder hat diese schon umgesetzt. Salzer und Schmid fordern deshalb eine Energiepolitik, die das Leben der Industrie erleichtert.