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Mercosur: „Wichtige Rolle im Kampf gegen den Mitarbeitermangel“

Marco Garcia: „Mercosur hat einen starken Europabezug“ - Tipps und Informationen aus Expertenhand beim Wirtschaftsdelegiertentag in der Wirtschaftskammer NÖ 

Marco Garcia, Wirtschaftsdelegierter für Argentinien, Uruguay und Paraguay sowie Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer NÖ und zuständig für den Bereich Außenwirtschaft (v.l.)
© WKNÖ Marco Garcia, Wirtschaftsdelegierter für Argentinien, Uruguay und Paraguay sowie Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer NÖ und zuständig für den Bereich Außenwirtschaft (v.l.)

Seit 1999 wird Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) verhandelt, Österreich hat sich, zum Unverständnis der Wirtschaft, strikt dagegen ausgesprochen. Beim Wirtschaftsdelegiertentag in der Wirtschaftskammer NÖ informierte Marco Garcia, zuständig für Argentinien, Paraguay und Uruguay, interessierte Betriebe über Chancen und Möglichkeiten. „Der Mercosur hat durch die europäische Migration des letzten Jahrhunderts einen sehr starken Europabezug. Viele Argentinier besitzen nach wie vor, parallel zum argentinischen, einen europäischen Pass. Mercosur spielt also im Hinblick auf den Mitarbeitermangel eine wichtige Rolle“, unterstreicht der Experte und ergänzt: „Durch den Besitz von europäischen Staatsbürgerschaften entfallen bürokratische Hürden.“

Chancen qualifizierter Migration nutzen

„Der Mercosur ist ein Markt mit rund 260 Mio. Einwohnern – also ca. die Hälfte der heutigen EU. Mercosur, Lateinamerika (650 Mio.) generell, ist, im Gegensatz zu Afrika oder Asien, durch die Sprache (nur Spanisch und Portugiesisch) ein homogener Raum, der eine Marktbearbeitung viel leichter macht, als es in den anderen genannten Regionen der Fall ist“, erklärt auch Christian Moser, Vizepräsident in der Wirtschaftskammer NÖ, und zuständig für den Bereich Außenwirtschaft. Argentinien, so Garcia, habe mit seinen 46 Millionen Menschen die stärkste europäische Bindung. „Mit seinem freien Zugang zu Universtäten ist das Bildungsniveau für Lateinamerika sehr hoch. Mitarbeiter aus Argentinien sind in allen Branchen einsetzbar, vom Tourismus über den sozialen Bereich bis hin zum IT-Sektor“, nennt Garcia konkrete Beispiele und führt aus: „Der Argentinier ist tüchtig, fleißig und kreativ. Er will etwas schaffen und erreichen.“ Dieses Potenzial nicht zu nutzen, sei „unklug. Vor allem auch, weil Deutschland, die Schweiz und vor allem auch die USA bereits proaktiv im Mercosur nach Mitarbeitern und Fachkräften suchen.“

Moser: „Viele aktuelle Probleme lassen sich durch Mercosur lösen“

„Der Mersocur ist eine ressourcenreiche Region. Viele aktuelle Probleme, die wir durch den Klimawandel und den Krieg haben, könnten wir mit Mercosur lösen: Energie (insbesondere auch Grüner Wasserstoff), Rohstoffe, zum Beispiel Lithium, und den Mitarbeitermangel“, appelliert auch Christian Moser an die Politik, die Chancen und Potenziale dieses Marktes nicht ungenutzt zu lassen.  

Exporte knacken die Milliarden-Grenze: Vor allem KMU profitieren

Österreich hat seit Jahren einen deutlichen Handelsüberschuss mit den Mercosur-Staaten. Wichtige wirtschaftliche Sektoren und Exportschlager sind Arzneimittel, Chemikalien, Messgeräte, Stahlprodukte, Maschinen und Elektrogeräte, Softdrinks sowie Papierwaren. Rund 1.110 österreichische Unternehmen (davon sind 65 Prozent KMU) exportieren Waren und Dienstleistungen im Wert von über 1 Mrd. Euro in den Mercosur-Raum. 32.000 Arbeitsplätze hängen von Exporten in diesen Markt ab. Und es sind bereits 240 Firmen aus Österreich, die im Mercosur-Raum aktiv sind.

Niederösterreich hat 2021 Waren im Wert von 104 Millionen Euro in die vier Länder Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ausgeführt – das ist ein Anteil von rund 11 Prozent an den österreichischen Mercosur-Exporten in diesem Jahr. „Hier gibt es noch viel Luft nach oben. In diesem Markt liegt viel Potenzial für unsere blau-gelben Betriebe“, betont Moser. Österreichweit betrugen die Exporte in diese vier Länder im Jahr 2021 929 Millionen Euro, 2022 lagen sie schon bei mehr als 1,3 Milliarden Euro.

Besonders gefragt sind:

Maschinen und Anlagen: Generatoren für Cogeneration-Kraftwerke, Automation (Spritzgussmaschinen, Schweißroboter, usw.), Maschinen für den Straßenbau, Kräne. Motor- und Fahrräder. Konsumprodukte: Getränke, Gewürze und Gewürzmischungen. Komponenten für die Automobilindustrie.

Key Facts

  • Die Mercosur-Staaten umfassen 72 Prozent Südamerikas
  • 260 Millionen Menschen
  • 2,2 Billionen Euro BIP
  • 1,1 Milliarden Euro Wertschöpfung in Österreich

Wissen aus Expertenhand

570 Expert:innen, 100 Stützpunkte – 70 AußenwirtschaftsCenter und mehr als 30 Außenwirtschafts­Büros – auf fünf Kontinenten und 145 Fachleute im Inland halten Länderinformationen, Branchenwissen und Partnernetzwerke für die Unternehmen bereit.

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