Gold, Silber und Bronze in Sachen Haute Couture
Wer Strasshof im Weinviertel mit Mode verbindet, denkt dabei mit ziemlicher Sicherheit an Katharina Schönbauer-Manak.

Himbeer“, sagt sie spontan auf die Frage nach ihrer Lieblingsfarbe. „Und überhaupt Pastelltöne. Ich bin ein Frühlings- und Sommermensch.“ Wenn es um ihre Kundinnen geht, spielen die persönlichen Farbvorlieben aber keine Rolle. „Da geht es nur darum, was der Kundin steht, was der Kundin gefällt.“ Auch beim Material ist sie offen. „Ob klassischer Wollblazer oder Chiffonkleid, das ist alles sehr unterschiedlich zum Arbeiten, macht aber alles Spaß.“
Katharina Schönbauer-Manak ist Damenkleidermachermeisterin – und das höchst erfolgreich. 2019 holte sie beim österreichweiten „Haute Couture Award“ den dritten Platz, 2020 den zweiten – und seit der letzten Auflage des traditionsreichen Wettbewerbs ziert – nach einer Entscheidung der 60-köpfigen Jury aus unterschiedlichen Bereichen des Lebens – jetzt auch die Siegertrophäe ihr Atelier in Strasshof (Bezirk Gänserndorf).
Am Beginn dieser Karriere standen zwei Großmütter. Die eine habe leidenschaftlich gestrickt, die andere ebenso leidenschaftlich geschneidert. „Ich war also eines von den Kindern, die immer von der Oma ausgestattet wurden“, erzählt die Modeexpertin lachend. Damit wurde auch bei ihr die Leidenschaft geweckt. Es folgten die Modeschule Herbststraße in Wien, der Meistertitel, das eigene Atelier. Bereut habe sie diesen Weg nie. „Da ist so viel Kreativität dahinter, man kann sich ausleben, das Hineindenken in den Kunden. Das macht einfach Freude.“
Sexy, aber nicht übertrieben
Von der maßgeschneiderten Damenhose bis zum Ball- oder Brautkleid reicht ihr Repertoire. Gleich sei in allen Fällen, dass zunächst einmal abgeklärt wird, was sich die Kundin selbst vorstellt – von der Farbe bis zum Stoff, von Taschen bis zu Applikationen. Schönbauer-Manak bringt dann dazu ihre Ideen ein. „Jeder Designer hat natürlich seinen eigenen Stil.“ Was ihren Stil ausmacht? Die Damenkleidermacherin überlegt kurz. „Ich glaube, mein Stil ist etwas jünger. Ich mag es, wenn es ein bisschen sexy ist, aber nicht übertrieben – ja, ich will einfach die Vorzüge der Trägerin herausarbeiten.“
Für ein Ballkleid müsse man jedenfalls mit sechs bis acht Wochen rechnen, bei Brautkleidern fällt die Planung meist noch länger aus. „Bei Brautkleidern ist im Atelier bei den Anproben oft ziemlich was los“, erzählt Schönbauer-Manak. „Da kann es schon sein, dass da Brautjungfern, Mütter, Großmütter, Freundinnen, alle mitkommen und beratend zur Seite stehen.“ Schmunzelnder Nachsatz: „Einmal mehr, einmal weniger hilfreich.“ Jedenfalls scheut sie auch nicht vor ausgefalleneren Wünschen zurück – so wie etwa einem dirndlartigen Hochzeitskleid, dessen Schürze extra mit Totenköpfen bedruckt werden musste.