Vor.: Milica Markovic, Robert Ivancich, Eva Rosskopf, Christina Mayer, Verena Deißenberger und Anna Andre-Mrazek zeigten sich von der Präsentation der Volksschüler beeindruckt.
© Peter Rösler

Die Mini-Reporter von Sitzenberg-Reidling: Junior Companies mit Pilotprojekt an niederösterreichischer Volksschule gestartet

Seit mehr als 25 Jahren fördert und stärkt das Junior Company Programm der Wirtschaftskammern unternehmerisches Denken und Handeln, das Grundverständnis für den Wirtschafts- und Geldverkehr sowie Kompetenzen für das Berufsleben österreichischer Schüler und Schülerinnen. Mit dem Schuljahr 2023/2024 wurde mit Junior Mini auch für die Volksschulen ein passendes Programm entwickelt. Seit März 2022 wird es an der Volksschule Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) umgesetzt – als Pilotprojekt. 

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Aktualisiert am 13.03.2023

Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig mit Wirtschaft, mit unterschiedlichen Berufen in Kontakt kommen. Natürlich auf spielerische und kindgerechte Weise“, betont Robert Ivancich, Ausschussmitglied der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der WKNÖ, bei der Präsentation des Projektes in der Volksschule Sitzenberg-Reiding und ergänzt: „Deshalb ist es so wichtig, dass Junior Company, ein Programm mit internationaler Anerkennung, das ab der Sekundärstufe I in Österreich sehr gut etabliert ist, nun auch für Volksschulen entwickelt wurde.“ Allein in NÖ arbeiten rund 1.000 Schüler und Schülerinnen ab der Sekundärstufe I an innovativen und kreativen Projekten. In Volksschulen ist es bislang nur die dritte Klasse der Volksschule Sitzenberg-Reidling mit ihrer Firma: „Die Mini-Reporter.“ Hier werden seit März praxisorientiertes Lernen, Teamwork, das Erkennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen und Abläufen sowie die Entwicklung und der Vertrieb eines eigenen Produkts in spielerischer Form vermittelt. 

Ein Buch über die Gemeinde

„Die Schüler sind mit Feuereifer dabei“, erzählt Direktorin Verena Deißenberger und erklärt. „Bei uns hat projektbezogenes Lernen einen großen Stellenwert. Themen zunächst theoretisch zu besprechen und dann praktisch zu hinterlegen war für die Drittklässler nicht neu.“ Nachdem die Schüler die Frage geklärt hatten, wozu es Firmen und Betriebe in der Arbeitswelt gibt, verschiedene Sparten (von Dienstleistung über Produktion bis hin zu Verkauf) und Berufe kennen gelernt und die Eltern zu ihrer Arbeit interviewt hatten, ging es an die konkrete Umsetzung. „Wir haben besprochen, welche Abteilungen es für ein Unternehmen braucht und die Rollen entsprechend der Stärken und Fähigkeiten der Schüler vergeben – von PR/Marktforschung bis hin zur Abteilung Cash“, beschreibt Deißenberger die Genese. Als Produkt wird ein Buch von Kindern für Kinder hergestellt. „An der Produktion der Texte, der Bilder und Rätsel sind alle Schüler beteiligt“, so die Direktorin. Geschrieben werden die Geschichten über die Gemeinde. „Die Schüler haben Interviews geführt und Exkursionen mit Experten gemacht, etwa in den Wald, oder zur Teichwirtschaft. Für Herbst sind außerdem Besuche bei Betrieben in der Gemeinde geplant.“ Bei den nächsten Schritten, vor allem bei der grafischen Umsetzung, wird ein Wirtschaftsexperte den Minireportern tatkräftig zur Seite stehen. Bis November soll das Produkt finalisiert sein und die Company kann mit dem Verkauf der Bücher in die nächste Phase gehen.

Wirtschaftskammer als starker Partner im Bildungsbereich

Nicht nur Ivancich zeigte sich begeistert von Idee und Präsentation der Schüler. Auch Schulqualitätsmanagerin Eva Rosskopf von der Bildungsdirektion staunte über die Professionalität der JungunternehmerInnen. „Damit junge Menschen den für sich passenden Beruf wählen können, brauchen sie Orientierung, Unterstützung und Begleitung. Das beginnt schon in der Volksschule. Hier ist die Wirtschaftskammer ein unterstützender Partner. Junior Mini ist ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg dorthin“, unterstreicht Ivancich.

Gruppe
© Peter Rösler -

V.r.: Milica Markovic, Projektleiterin Junior Achievement Austria, Buchhändler und Verleger Robert Ivancich (Ausschussmitglied der Buch- und Medienwirtschaft in der WKNÖ), Schulqualitätsmanagerin Eva Rosskopf, Christina Mayer (Klassenvorstand der 3. Klasse), Verena Deißenberger (Direktorin der VS Sitzenberg-Reidling) und Anna Andre-Mrazek (Bildungsgemeinderätin von Sitzenberg-Reidling) zeigten sich von der Präsentation der Volksschüler beeindruckt.