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© Pro-Ject Audio Systems

Analoger Musikgenuss

In einer Zeit, in der Vinyl für tot erklärt wurde, hat Heinz Lichtenegger seinen Glauben an den Plattenspieler nicht aufgegeben. Heute ist Pro-Ject Audio Systems mit Sitz im Weinviertel in mehr als 80 Ländern vertreten. 

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Aktualisiert am 05.08.2023




Wer es hört, wird es fühlen“, sagt Heinz Lichtenegger, nimmt den Tonarm, schwenkt ihn über die LP und lässt ihn absinken. „Hey Jude“ von den Beatles erfüllt einen der drei Hörräume – hier können die Produkte erlebt und getestet werden – von Pro-Ject in Mistelbach. Beim NÖ Unternehmen steht Musik im Mittelpunkt, reduziert auf das Wesentliche. „Uns ging es von Anfang an um Leidenschaft – Leidenschaft und Überzeugung. Die Leidenschaft für die Musik und die Überzeugung, dass das beste Preis-Leistungsverhältnis für die Musikwiedergabe zu Hause ein Plattenspieler, ein solider Vollverstärker und zwei auf den Verstärker abgestimmte Zweiweg-Lautsprecher sind“, erklärt Lichtenegger. 


Von NÖ in alle Welt

Was mit dem Rat seines Musikschullehrers begann – sich aufgrund mangelnden Talents auf die Musikwiedergabe zu verlegen – ist zu einem international erfolgreichen Unternehmen geworden, zu einem so genannten Hidden Champion: Pro-Ject ist in 80 Ländern der Welt vertreten, vor allem in den USA und Europa. Doch auch in Asien steigen Interesse und Absätze stetig. Beim Eintritt in neue Märkte bieten auch Expertise und Know-how der WKÖ-AußenwirtschaftsCenter umfangreiche Unterstützung.
Produziert wird in Tschechien, der Slowakei und Deutschland. „Unsere Produktion ist eine gesunde Mischung aus traditionellen Herstellungstechniken und hochmodernen Verarbeitungsmaschinen. Während computergesteuerte Präzisionsmaschinen die Metallteile fräsen, werden die Einzelteile noch von Hand zusammengeschraubt. Die Qualitätskontrolle jedes Plattenspielers und Hi-Fi Geräts erfolgt ebenso durch Menschen“, betont der Unternehmer, der Ende der 1980er Jahre auf Messen noch belächelt wurde.


Noch immer zeitgemäss

Sind Plattenspieler in der heutigen Zeit noch aktuell? „Pro-Ject und digital stehen nicht in Widerspruch zu einander. Wir sind nach wie vor Verfechter der analogen Musikwiedergabe, haben aber seit Jahren auch CD-Spieler und Streamer im Programm“, erklärt Lichtenegger und führt an den Highlights der Plattenspielerproduktion vorbei in Richtung Atrium. Als Vorbild für das Gebäude dienten die Gehäuse der Pro-Ject-Verstärker – schlicht und von klaren Linien definiert.  Die Außenfassade spiegelt die Rillen einer Schallplatte wider. „Um Musik wirklich zu genießen, bedarf es Zeit. Zeit und Hingabe. Mit einer korrekt aufgestellten Hi-Fi-Anlage und einem entsprechenden Hörplatz öffnet sich dem Zuhörer eine Bühne, die in die Breite und in die Tiefe gestaffelt ist“, beschreibt der Musikliebhaber die Vorzüge des analogen Musikgenusses. Vorteile, die die internationalen Kunden zu schätzen wissen. 

Neben Privatkunden arbeitet das NÖ Unternehmen auch eng mit Partnern der Musikindustrie, wie der Universal Music Group (The Beatles), Third Man Records (Jack White), The Rolling Stones, Parov Stelar und Metallica zusammen. „Viele Industrie-Größen kooperieren mit uns, wie die Wiener Philharmoniker oder Ortofon, um etwa für Jubiläen spezielle Produkte zu entwickeln“, sagt Lichtenegger mit Blick auf eine Vitrine, die den „Classic-Plattenspieler“ zeigt, der in Kollaboration mit den Wiener Philharmonikern entstanden ist. „1991 habe ich für die Schallplatte gekämpft – mit Erfolg. Jetzt gilt es für die klassische Stereo-Wiedergabe zu kämpfen, damit Musik ein multidimensionaler Genuss bleibt.“


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