Wirtschaft verlangt Flughafengipfel
WK-Präsident Mandl warnt davor, die für den gesamten Wirtschaftsstandort nachteilige Entwicklung weiter hinzunehmen. Ein breit angelegter Krisengipfel soll Optionen aufzeigen.

Die jüngsten Hiobsbotschaften um einen weiteren Aderlass bei den Flugverbindungen zwischen Klagenfurt und Wien sind aus Sicht der Wirtschaftskammer Kärnten der vorläufige unrühmliche Schlusspunkt eines Niedergangs, der mit der Vergabeentscheidung im Jahr 2018 nicht begonnen, aber sich dramatisch beschleunigt habe. „Während der Investor seitdem unablässig und mit allen Mitteln die Verwertung der nicht betriebsnotwendigen Flächen betreibt, brechen dem Flughafen die wichtigsten Anbindungen weg. Ohne die Tagesrandverbindungen mit der Möglichkeit, in der Früh nach Wien zu fliegen und am Abend zurück, verliert der Flughafen aus Sicht der Kärntner Wirtschaft weiter massiv an Bedeutung“, kritisiert Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl.
Ryanair der falsche Partner?
Die nunmehrige Streichung wichtiger Rotationen durch die AUA sei in Verbindung mit der Ankündigung des Flughafens zur Wiederaufnahme der Kooperation mit Ryanair zu sehen, vermutet Mandl. Airlines wie die AUA würden Vergünstigungen für Billiganbieter — wie Marketing-Beiträge oder geringere Gebühren pro Passagier — kritisch sehen und entsprechend reagieren. Wie in einem heute erschienenen Interview mit dem ehemaligen Flughafendirektor und Airport-Experten Max Schintlmeister bestätigt werde, setze der Flughafen mit dem Engagement von Ryanair auf das völlig falsche Pferd.
Diese für den gesamten Wirtschaftsstandort nachteilige Entwicklung könne nicht weiter hingenommen werden, so Mandl: „Als Kärntner Wirtschaft verlangen wir einen Krisengipfel zum Flughafen, an dem neben namhaften, international agierenden Kärntner Unternehmen auch die Politik, der Tourismus, die KBV und entsprechende Fachleute wie Schintlmeister und andere teilnehmen sollen, um offen über den Status quo und die verbleibenden Möglichkeiten zu diskutieren.“