Mandl, Steinkellner, Höfferer
© WKK/ Peter Just

WK: 26,8 Millionen für Kärntens Betriebe

Die Wirtschaftskammer Kärnten präsentierte heute ihre Servicebilanz und schloss das Kapitel „Coronahilfen“ ab: Mehr als 148 Mio. Euro flossen aus dem Härtefallfonds an Unternehmer und andere Selbstständige in Kärnten.

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Aktualisiert am 13.03.2023

Hat 2020 und 2021 die Corona-Pandemie viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt, sind es seit einem Jahr die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges. In diesen unruhigen Zeiten steht die Wirtschaftskammer Kärnten ihren aktuell knapp 37.000 Mitgliedsbetrieben als verlässliche Partnerin hilfreich zur Seite: Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wirtschaftskammer Kärnten für die heimischen Mitgliedsbetriebe 178.780 Serviceleistungsstunden im Wert von 26.817.000,- Euro erbracht.* WK-Präsident Jürgen Mandl: „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass es eine Einrichtung gibt, die auch in schwierigen Zeiten auf sicheren Beinen an der Seite der Wirtschaft steht.“


Dokumentierter Mitgliedernutzen

Diese Summe umfasst laut WK-Direktor Meinrad Höfferer lediglich Leistungen, die man auch als Unternehmen einem Kunden verrechnen könnte: „Da sind keine Veranstaltungen eingerechnet, keine interessenpolitischen Aktivitäten. Uns ist wichtig, dass wir messbar sind, dass wir unsere Leistungen gegenüber unseren Mitgliedsbetrieben herzeigen und dokumentieren können.“


Eine Million Anfragen

Das gilt auch für die nunmehr abgeschlossene Coronakrise, die für die Wirtschaftskammer nicht nur in Summe eine Million Anfragen nur per Telefon und E-Mail bedeutet hat, sondern in die die WK auch durch die Abwicklung des Härtefallfonds direkt involviert war. „Wir haben in vier Phasen des HFF 144.760 Anträge bearbeitet und 148,5 Mio. Euro an Soforthilfen ausgezahlt. Wir haben die Aktion ,Betriebliches Impfen‘ auf die Beine gestellt und 26.000 Personen in Kärnten geimpft. Und wir haben Cashback-Aktionen zur Belebung des Handels organisiert, für die wir 81.000 Rechnungen bearbeitet und 3,4 Mio. Euro an Unterstützungen ausgezahlt haben, was dem Handel 21 Mio. Euro an Umsätzen gebracht hat“, resümierte Höfferer: „Wie ich schon öfter gesagt habe: Gäbe es eine Organisation wie die unsere nicht, man müsste sie erfinden.“


Service is our Success

„Die Wirtschaftskammer Kärnten ist der wichtigste Servicepartner für unsere Mitglieder im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit“, unterstrich Jutta Steinkellner, Leiterin des Servicezentrums in der Wirtschaftskammer Kärnten. Der fachliche Rat der Expertinnen und Experten der Wirtschaftskammer Kärnten wurde häufig gesucht. „Konkret wurden im Vorjahr 52.264 Serviceanfragen in allen Unternehmensgrößen, vom Ein-Personen-Unternehmen (EPU) bis zum Großbetrieb, dokumentiert“, zollte Steinkellner ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Respekt.


Hohe Kontaktquote

Die Kontaktquote bei Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lag bei 95 Prozent. Die Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU) haben die WK 29.008 Mal kontaktiert. Die meisten Serviceanfragen kamen aus dem Gewerbe & Handwerk, gefolgt vom Handel und dem Tourismus. Durchschnittlich nutzten Betriebe rund dreimal im Jahr die Beratung durch Fachleute der Wirtschaftskammer. Spitzenreiter war ein Unternehmen mit 73 Anfragen. Eine Beratung dauerte durchschnittlich 34 Minuten.


Serviceangebot von A – Z

Die „Bestseller“ waren Rechtsberatung allgemein, Gründungsberatung, Arbeitsrecht, Außenwirtschaftsservice, Kollektivvertragsauskünfte, Förderberatungen, Lehrlingsanfragen und Branchenfragen. In 98 Fällen wurden Unternehmen kostenlos von den Vertragsanwälten der WKK vor Gericht vertreten. Durch Interventionen gegen Erlagschein-Schwindel und Urheberrechtsverletzungen konnte die WK für ihre Mitglieder einen Schaden von 82.000 Euro abwenden. In der Abmahnwelle „Google Fonts Verwendung auf Websites“ haben die Juristinnen und Juristen des Hauses 1.132 Mitgliedsunternehmen persönlich beraten.


Gründungsboom hält an

Für Gründungsinteressierte ist die Wirtschaftskammer Kärnten nach wie vor die erste Adresse. Das Gründerservice und die Bezirksstellen führten 12.915 Beratungen durch. Daraus gingen 2.179 Gewerbeanmeldungen hervor. Damit wurde in Kärnten der bislang zweithöchste Wert verzeichnet. Nur im Jahr 2021 gab es noch mehr Gewerbeanmeldungen, nämlich 2.190. “Jetzt Durchstarten“ ist neu im Programm: StartUps & Gründer und Gründerinnen mit innovativen Geschäftsideen werden mit Feedbackgesprächen und Business Assessments unterstützt.


Betriebsnachfolge und -hilfe

Gemeinsam mit dem Land Kärnten, der Kammer der Steuerberater, der ExpertGroup Übergabeconsultant und der Kammer der Rechtsanwälte wurde die Initiative „Fit für die Betriebsnachfolge“ ins Leben gerufen. Mehr als 500 Betriebe haben dieses Service bereits in Anspruch genommen (siehe auch wko.at/ktn/betriebsnachfolge). Im Jahr 2022 wurden 48 Unternehmerinnen und Unternehmer durch die Vermittlung einer Ersatzarbeitskraft unterstützt.


Energie-Infopoint

Für viele Anfragen sorgte auch die Energiekrise und die damit verbundene Teuerungswelle. Die WKO hat mit einer zentralen Landingpage — wko.at/energie — schnell auf den Informationsbedarf reagiert. Laufende Updates, aktuelle Daten und FAQs unterstützen im betrieblichen Alltag. Im Laufe des Jahres 2022 hat die Wirtschaftskammer Kärnten mit den Themen „Nachhaltigkeit“, „Personal/Fachkräfte“ sowie „Künstliche Intelligenz“ neue Serviceschwerpunkte implementiert.


Service-Portal WKO.at

Die Onlineservices verzeichnen weiter hohe Zugriffszahlen und haben sich als primäre Anlaufstelle für die Mitgliedsunternehmen etabliert. Die Seiten des WKO.at-Service-Portals wurden im vergangenen Jahr 51,4 Mio. mal aufgerufen. Jene des WKO Firmen A-Z 20,2 Mio. mal.


Top Service Austria

Im Rahmen des branchenübergreifenden „Award für Servicequalität und Kundenorientierung“ wurde die Wirtschaftskammer Kärnten 2022 zum dritten Mal mit dem Gütesiegel „Gelebte Kundenorientierung“ ausgezeichnet. Alle Angebote der Wirtschaftskammer Kärnten finden sich gebündelt in der Broschüre „Schutz & Service“. Diese Broschüre wird jährlich neu aufgelegt und den Mitgliedsunternehmen zur Verfügung gestellt. Das gesamte Serviceangebot steht auch unter wko.at/ktn/schutzundservice zur Verfügung und reicht von Arbeitsrecht bis Zollinformationen. Die Ausgabe 2023 erscheint am 16. März.        


Zukunftsthemen Energiewende und Mitarbeiter

Nach diesem stolzen Rückblick gab Präsident Mandl noch einen Ausblick auf die aktuellen und künftigen Schwerpunktthemen aus Sicht der WK. Im Zentrum stehen die Energiewende und auch die Energiekosten, deren Senkung für den Wirtschafts- und Lebensstandort Kärnten entscheidend sei: „Wenn wir es nicht schaffen, bei der Energie die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, nicht nur bei den Kosten, sondern auch bei behördlichen Verfahren, werden Betriebe abwandern.“ Mandl kritisierte neuerlich das zu geringe Tempo und die zu wenig ausgeprägte Entschlussfreudigkeit von Politik und Verwaltung: „Da sind wir als Bundesland hintendran, was mittlerweile sogar Organisationen wie Global 2000 bestätigen. Das können wir besser!“


52 Mio. Euro für Ausbildungsqualität

Die in der Wirtschaft fehlenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein weiteres wichtiges Thema, das Mandl in den vergangenen Tagen mit Bundeskanzler Nehammer, Bildungsminister Polaschek und EU-Ministerin Edtstadler besprochen hat: „Wir brauchen eine deutliche Verbesserung der Rot-Weiß-Rot-Karte, damit wir mehr qualifizierte Kräfte aus dem Ausland bekommen.“ Auch die WK Kärnten investiere seit 20 Jahren massiv in die Fachkräfteausbildung: „Wir haben seit dem Jahr 2000 52 Mio. Euro an Mitteln der Wirtschaft für die Ausbildungsqualität aufgewendet. Dazu gehört auch die kontinuierliche Erneuerung des Maschinenparks im Technikzentrum und den WIFI-Bezirksstellen für die Lehrlinge, damit die jungen Menschen am jeweils letzten Stand der Technik ausgebildet werden können. Derzeit errichten wir als Weiterentwicklung des TAZ für Jugendliche am Standort Postgarage das neue Testcenter Carinthia für Erwachsene um vier Mio. Euro.“


* Berechnung mithilfe von SAP-Aufzeichnungen und auf Grundlage marktüblicher Stundensätze



Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Kärnten
Servicezentrum
Mag. Jutta Steinkellner
05 90 904 – 700
servicezentrum@wkk.or.at


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