Von Bad Bleiberg aus durch ganz Europa
Vor 111 Jahren war es eine Pferdekutsche, heute sind es moderne Reisebusse, mit denen das Familienunternehmen Wiegele Reisen von Herbert und Johannes Wiegele zu neuen und bewährten Zielen aufbricht.

Herbert Wiegele und sein Bruder Johannes haben das Familienunternehmen im Jahr 2000 von ihrem Vater und zwei Onkeln übernommen. Während Herbert dafür verantwortlich ist, die Reisen zusammenzustellen und oft selbst hinter dem Steuer sitzt, kümmert sich Johannes hauptsächlich um die Kalkulation, bringt auch Ideen ein und ist ebenfalls als Chauffeur unterwegs. „Wir ergänzen einander sehr gut“, ist Herbert überzeugt, „müsste ich die Buchhaltung machen, würden wir zwar viel arbeiten, hätten aber kein Geld“, lacht er.
Über die Generationen hinweg hat das Unternehmen immer wieder Höhen und Tiefen durchgemacht. „Die erste Generation hat den Ersten Weltkrieg erlebt, die zweite den Zweiten Weltkrieg, die dritte den Jugoslawien-Krieg, uns trafen die Pandemie und ihre Folgen“, erzählt Herbert. Doch die Herausforderungen habe man gemeistert, nicht zuletzt, da das Traditionsunternehmen, ein Familienbetrieb durch und durch, gut aufgestellt ist: Neben den Ehefrauen Daniela und Petra, die im Büro mitarbeiten, sind auch die zwei weiteren Brüder im Familienbetrieb tätig: Gerhard macht die meisten der langen Reisen, etwa nach Spanien oder Island, Otmar bringt seine Fertigkeiten als Mechaniker oder ebenfalls als Chauffeur ein.
Hauptsaison für das Busreiseunternehmen ist im Frühjahr und Herbst, wenn es zum Reisen noch nicht zu heiß und anstrengend ist. „Wir haben zu 90 Prozent Stammgäste, darunter viele Pensionisten oder Vereine – die sind gern zu diesen Zeiten unterwegs“, erzählt Johannes und Herbert ergänzt: „Dass wir so viele Stammgäste haben, freut uns natürlich, denn es ist ein Zeichen dafür, dass alles passt.“ Die große Zufriedenheit schreiben die Geschäftsführer zu einem großen Teil auch den langjährigen Mitarbeitern zu. „Als Buschauffeur muss man Idealist sein“, ist Herbert sicher, „und das sind unsere Mitarbeiter. Während der Reisen müssen sie selbstständig agieren, Entscheidungen vor Ort treffen und für die Leute da sein.“ Das sind sie ab dem ersten Moment: „Für die Gäste heißt es dann nur mehr einsteigen und der Urlaub beginnt“, sagt Herbert.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 14 der „Kärntner Wirtschaft“.