Versorgung sicher, Fußabdruck klein
Versorgungssicherheit bei Strom, nachhaltig und ressourcenschonend – dafür sorgt das junge Lavanttaler Unternehmen Mebrex.
Erwin Figge

Das Schonen der Ressourcen ist das hehre Ziel der reifen Jungunternehmer – bei allem, was sie tun, werden CO2-Fußabdruck und Kosten niedrig gehalten. Die Einsatzmöglichkeiten von Know-how und Technik sind vielfältig und haben nicht zuletzt durch die Diskussion um ein Blackout bei der Stromversorgung weiter an Bedeutung gewonnen. Wenn das Stromnetz nicht mehr liefert, die Photovoltaik nicht läuft oder das Speichermedium am Ende ist, springt das patentierte System des Startup-Unternehmens automatisch an. Es liefert den jeweils benötigten Strom, genau abgestimmt auf den Bedarf.
Eine ganzheitliche und systematische Betrachtung der jeweiligen Versorgungssituation steht am Beginn jedes Projektes. Davon leitet sich die Dimension der Notstromversorgung ab, die durch Automatikbetrieb auf ein Minimum reduziert wird und bei höchstem Wirkungsgrad erfolgt. Vor allem bei Photovoltaik seien Anlagen mitunter zu groß dimensioniert, ein Umstand, der sich auf der Kostenseite und in der CO2-Bilanz bemerkbar mache, wie Forscher Hans-Jürgen Schacht erklärt.
Neben der Notstromversorgung bei Einfamilienhäusern, Gewerbebetrieben oder öffentlichen Einrichtungen hat das Startup auch die Versorgung von Inselsystemen wie etwa Almhütten im Auge. Hier geht es den beiden Tüftlern um die Kombination bestehender Systeme beispielsweise aus Sonnenkollektoren, einer kleinen Batterie und einem kleinen patentierten Mebrex-Generator.
Das Geschäft mit der Stromversorgung beschränkt sich aber nicht nur auf Gebäude. Mit einem speziellen Schnelllader kämpfen Schacht und Schlatte gegen den Motorleerlauf bei Lkw an. Der entsteht, wenn beim stehenden Fahrzeug der Motor angeworfen wird, um die Batterie zu laden. Damit Heizung oder Kühlung funktioniert, der Fahrer sein Essen oder den Kaffee zubereiten oder einfach Mobiltelefon oder Notebook laden kann, dafür wird mit dem Mebrex-Gerät dem Motorleerlauf der Kampf angesagt. „Reduziert den CO2-Ausstoß und spart Geld“, argumentieren die beiden. Zu einer Amortisation des Gerätes komme es schon nach wenigen Monaten. Weitere Einsatzmöglichkeiten haben die beiden Einsteiger bei Campingbussen und Booten ausgemacht.
Über einen Mangel an Ideen und Arbeit können sich die Lavanttaler nicht beklagen. „Die Welt dreht sich heutzutage nicht mehr ohne Strom“, erzählen die Gründer eines Garagen-Startups mit Büro. Schon laufen die Vorbereitungen für den Umzug in eine größere Firmenlokalität in Wolfsberg und auch für das Wachstum des Betriebes haben sie schon Ideen geschmiedet. Ein strategischer Investor ist gefragt, „jemand, der gut zu uns passt und den Weg der Nachhaltigkeit mitgeht“.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 21 der "Kärntner Wirtschaft."