Transportwirtschaft ortet Foul an der gesamten Branche
Zu Beginn der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig Transporteure im Alltag sind. Bei den Förderungen werden sie jetzt aber konsequent ausgeschlossen.

„Lenk- und Ruhezeiten wurden aufgeweicht, Wochenendfahrverbote aufgehoben, damit etwa die Regale in den Supermärkten gefüllt bleiben. Die Betriebe und die Fahrer haben unfassbare Arbeit geleistet“, berichtet Bruno Urschitz, Fachgruppenobmann der Güterbeförderer. Die unter ihrem schlechten Image leidende Branche konnte endlich punkten. Umso größer ist jetzt die Verärgerung, dass die Güterbeförderer bei der Investitionsprämie ausgebremst wurden. „Es ist schon ein starkes Stück, unsere Branche, die stets an Investitionen interessiert ist, in der momentanen Situationen einfach auszuklammern“, meint Urschitz und erklärt die Fördervorgaben: „Lkw mit Verbrennungsmotoren – auch wenn diese noch so schadstoffarm sind - werden nicht gefördert, sondern nur rein elektrisch oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge. Das heißt, es gibt nur Förderungen für Technologien, die im Bereich Lkw derzeit keine Marktreife haben.“
Das kann der Fachgruppenobmann auch durch seine eigene Recherche belegen und hat mit allen Lkw-Herstellern Kontakt aufgenommen. „Frühestens 2025 sind mittelschwere Lkw mit batteriebasiertem Antrieb und einer entsprechenden Reichweite serienreif“, so sein Ergebnis. Im Fernverkehr werde es bis 2030 dauern und ein Mischkonzept aus Batterie und Brennstoffzelle werden. „Wir stellen uns in der Branche nicht gegen neue Antriebstechnologien, aber man kann die Güterbeförderung auf der Straße nicht von heute auf morgen CO2-neutral machen.“ Dass die Anschaffung von dieselbetriebenen Traktoren für Landwirte sehr wohl gefördert wird, hinterlässt bei Rothmüller-Jannach und Urschitz sowie all ihren Branchenkollegen einen besonders schalen Beigeschmack.
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Sparte Transport und Verkehr
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