Süße Produktpalette ohne Fructose
Mit ihrem Start-up „Frunix“ entwickelt, produziert und vertreibt Renée Hanslik Süßes ohne Fructose.

Für die Idee, eine eigene Firma zu gründen, wurde Renée Hanslik durch die eigene Familie inspiriert – vier Kinder mit zahlreichen Unverträglichkeiten stellen besondere Herausforderungen in Sachen Ernährung. Mit einer Internetplattform ging sie vorerst daran, Rezepte zu erfassen und mit unterschiedlichsten Unverträglichkeiten zu hinterlegen – ein taugliches, digitales Werkzeug für Menüpläne und Speisefolgen in unterschiedlichsten Konstellationen. Nutzer-Rückmeldungen und -Fragen brachten sie schließlich zum Fructose-Thema, besonders gefragt: Hustenzuckerln.
„Die ersten Experimente machte ich mit Traubenzucker in einem Kochtopf“, erinnert sie sich, „das Ergebnis war schmackhaft aber nichts fürs Auge.“ Mit einem Lebensmitteltechniker gelang es ihr schließlich, die Zuckerln maschinenfähig und ansehnlich zu machen. Hansliks Rezeptur wird seither von einem deutschen Partner in sieben Geschmacksrichtungen produziert.
Bei Produktentwicklung an Zielgruppe denken
Vom Erfolg der Zuckerln motiviert, folgte als nächstes Produkt ein Hustensaft. „Hustnix“ heißt der Kräutersirup mit Thymian und Spitzwegerichextrakt. „Bei der Entwicklung denke ich mich immer in die Zielgruppe hinein und daran, welches Produkt noch fehlen könnte“, erzählt Hanslik. So kam es zu „Honix“, einer Alternative zum Blütenhonig aus Reissirup. Und weil auch das Thema „Backen“ abgebildet werden sollte, wurde ein Maiszucker als fructosefreie Alternative auf den Markt gebracht. Vanillezucker und Marmeladen, die in diesem Fall Fruchtaufstriche heißen müssen, runden das Sortiment ab.
Gegründet ursprünglich in Wien, organisiert die Unternehmerin „Frunix“, unterstützt von ihrem Mann und einer Teilzeitmitarbeiterin, mittlerweile von Bad St. Leonhard aus. „Weil mein Projekt immer erfolgreicher wurde, habe ich lange nach einem geeigneten Ort für meine Manufaktur gesucht und ihn nun im Lavanttal gefunden.“
Online-Shop, Partner und Social Media
Der Markt ist für Renée Hanslik praktisch grenzenlos. Eine große Rolle spielt der hauseigene Online-Shop. Bestellungen langen aus vielen Teilen Europas ein, bewertet wird er zu fast 100 Prozent positiv. Partner-Shops, die auf Unverträglichkeiten spezialisiert sind, zählen ebenso zu Abnehmern wie eine österreichische Drogeriekette oder Billa plus.
Bei der Bewerbung setzt die Einsteigerin auf Social Media und ist stark auf Instagram präsent. Neben Entwicklung, Produktion und Vertrieb wird derzeit der Online-Shop überarbeitet und mit neuen Funktionen, wie einem Fructoserechner aufgewertet.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 4 der "Kärntner Wirtschaft".