Ständige Entwicklung führt zum Erfolg
PU1TEC entwickelte sich von einem Drei-Mann-Betrieb zu einem global agierenden Unternehmen. Das Geheimnis des Firmeninhabers: Nie stehen bleiben, nie zufrieden sein und sich immer weiterentwickeln.

Die Idee, sich in der Kunststoffbranche selbstständig zu machen, ist Ende 2000 entstanden. Christian Prandl erkannte, dass ein großer Mangel bei Halbzeug – das sind halbfertige Produkte, die weiterverarbeitet werden – auf dem Markt herrschte.
Anfang September 2001 war es dann soweit, die unternehmerische Geschichte von PU1TEC begann. Wenige Tage nach der Gründung erschütterten die Anschläge in den USA die Weltwirtschaft, was viele in seinem Umfeld am geschäftlichen Erfolg zweifeln ließ. Prandl, der bereits davor in der Lehrmittelausstattung unternehmerisch tätig war, sah es anders. Sein Motto lautet seit jeher: „Auch wenn die See sehr rau erscheint, nach jedem Sturm kommt wieder die Sonne.“ Daher müsse man starten, wenn es stürme und nicht erst dann, wenn die Sonne wieder scheine.
Da das Unternehmen als Drei-Mann-Betrieb begann, musste jeder in jedem Bereich einsetzbar sein. Daher hat auch der Chef selbst produziert, Materialien vermischt und verkauft – und alles von der Pike auf erlernt.
Das ständige Testen und Weiterentwickeln, der Drang, Bestehendes zu verbessern und Neues zu erschaffen, herrscht auch heute noch vor, wie am ersten Tag. Stehenzubleiben oder sich auszuruhen, kommt für den Unternehmer keineswegs in Frage. „Wir haben immer versucht, das bestmögliche Material auf dem Markt zu entwickeln und wenn man es hat, gehört es ständig weiterentwickelt.“
In über 40 Ländern findet man PU1TEC-Produkte
Der Erfolg gibt ihm heute recht, der Betrieb steht fest verankert auf drei Säulen: dem Verkauf von eigenen CNC-Maschinen, dem Herstellen von Halbzeug und Spezialdichtungen. „Wir sind die Schneider der Dichtungstechnik“, betont Prandl. Dichtungen zwischen drei und 1500 Millimeter Durchmesser können in der hauseigenen Produktion gedreht werden. Die Produkte aus Klagenfurt findet man in über 40 Ländern – darunter Australien, China, Algerien oder die Vereinigten Arabischen Emirate. „Ich wollte immer hinaus in die Welt“, erklärt Prandl, der mittlerweile viele freundschaftliche Beziehungen zu den weltweiten Partnern aufbauen konnte.
Wie wichtig es ist, dass die Kunden vor Ort Dichtungen in Standardgrößen produzieren können, skizziert Prandl mit einem Beispiel: Wenn in Indien eine hydraulische Anlage ausfalle, dauere es aufgrund des Zolls zwei bis drei Wochen, sich Dichtungen liefern zu lassen. Lagern sei keine Option, da die klimatischen Bedingungen keine langfristige Lagerung zulassen. Daher kaufen die Kunden die CNC-Maschinen, können die Standarddichtungen vor Ort fertigen und Spezialdichtungen von PU1TEC liefern lassen.
Die Mitarbeiter sieht Prandl als höchstes Gut. „Hinter dem Erfolg eines jeden Betriebes stehen tolle Mitarbeiter, die ineinandergreifen wie die Rädchen in einem Uhrwerk. Fehlt eines, steht der Betrieb still.“ Daher lautet das Unternehmensmotto auch „Together we are one“.
Die Nachhaltigkeit nimmt ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Kunden können Abfallprodukte, die beim Drehen entstehen, zurückschicken und bekommen dafür eine Vergütung. Das Produkt wird dann zu Granulat verarbeitet. In Kürze steigt der Betrieb von Gas auf Fernwärme und auf einen PV-Anlagen-Verbund um. Prandl ist sich sicher: „In Zukunft kann man als Betrieb nur bestehen, wenn man sich ressourcenschonend bewegt.“
Auch in Zukunft kann man bei PU1TEC keinen Stillstand erwarten, denn inzwischen beschäftigt sich Prandl bereits mit der Frage: Welche Technik wohl nach dem Drehen auf dem Dichtungsmarkt zum Einsatz kommt?
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 17 der "Kärntner Wirtschaft".