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Nachhaltigkeit für den letzten Weg

Von der Ausbildung direkt ins Unternehmertum – zwei junge Holztechniker bringen mit biologisch abbaubaren Urnen Nachhaltigkeit in die Bestattung.

Erwin Figge
Florian Gschweidl  und Bernhard Lapusch setzen auf Holz, wenn es um den nachhaltigen letzten Weg geht.
© Andreas Hechenberger Florian Gschweidl und Bernhard Lapusch setzen auf Holz, wenn es um den nachhaltigen letzten Weg geht.
Im bekannten Holztechnikum zu Kuchl bei Salzburg haben sich die beiden kennengelernt: Bernhard Lapusch aus St. Georgen am Längsee und der Niederösterreicher Florian Gschweidl. Als Kommilitonen haben sich die beiden 26-Jährigen auf Anhieb gut verstanden, was sich auch bei gemeinsam präsentierten Projektarbeiten zeigte. Weil die Fachhochschule auch das weite Feld von Entrepreneurship und Firmengründung beackert, war der Grundstein zum eigenen Unternehmen bald gelegt.
Der Werkstoff Holz, das Bestreben, Abfall und Resten einen neuen Sinn zu geben, ist die Antriebsfeder für nicht alltägliche Produkte: Unter dem Firmennamen „Edelzweig“ produzieren und vertreiben die beiden biologisch abbaubare Bestattungsurnen und erfüllen so das Thema „Nachhaltigkeit“ auch auf dem letzten Weg mit Leben.

Es sind zwei Produktlinien, mit denen die beiden Holztechniker am Markt auftreten. Begonnen hat es mit individuell hergestellten viereckigen Urnen aus Zirbenholz, in die Erinnerungsstücke der Verblichenen integriert werden. Das kann der Ast des Lieblingsbaums sein, ein Eckerl der Bank, auf der man gerne saß, auch Keramisches kann auf Wunsch eingearbeitet werden. Durch ein eigens ent­wickeltes Trocknungsverfahren sind die Äste rasch zu verarbeiten, durch die zweite Innovation, ein umweltfreundliches Gießharz, bleibt es auch an der Schnittstelle der Materialien ökologisch einwandfrei.
Neben dem Fertigen der Urnen wurde der Vertrieb aufgebaut und weiter Marktforschung betrieben. Das hohe Maß an Individualität hat natürlich seinen Preis, was die Jungunternehmer zu weiterer Denkarbeit anspornte. Um einen größeren Markt zu erreichen, gingen sie daran, runde Urnen zu fabrizieren, für die es eine starke Nachfrage gibt. Die Nutzung von Lärchenrinde in einem Pressverfahren bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Ein größerer Markt kann bearbeitet werden, das Produkt ist weiterhin vollständig biologisch abbaubar und mehr maschinelle Fertigung ermöglicht auch ein höheres Maß an Skalierbarkeit. Dazu komme ein attraktiverer Preis, der im Bestattungsmarkt konkurrenzfähig sei.

35 Bestattungen in Österreich setzen schon auf die nachhaltigen Urnen aus Kärnten, die Nachfrage scheint ungebrochen und macht vor den Landesgrenzen nicht halt. Eine Handvoll Kunden gibt es bereits in Deutschland, wo die grüne Linie in der Bestattung einen wahren Boom erlebt, erste Lieferungen in die Schweiz sind bereits abgeschlossen.
An Arbeit für die Zukunft mangelt es den „studierten Holzwürmern“ nicht. Stolz zeigt Bernhard Lapusch den Prototypen einer runden Urne aus gepressten Zirbenspänen her. „Damit decken wir den Wunsch nach helleren Produkten ab.“ Die Produktlinie sei nicht in Stein gemeißelt, ständig wird mit Neuem experimentiert, immer unter der Voraussetzung der Nachhaltigkeit und Weiterverwertung, immer mit dem Rohstoff Holz.
Zu Ideen, Technik und der Produktion wird in der nächsten Zeit der Vertrieb forciert, für den Florian Gschweidl verantwortlich ist. Eine neue Gesellschaftsform des Unternehmens ist in Arbeit, bei der Produktion legen die beiden Chefs selbst Hand an. Das soll noch eine Zeit lang so bleiben, weil sie auch beim Firmenwachstum auf Nachhaltigkeit achten.

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