Mit neuen Konzepten in die Zukunft
Zum ersten Mal seit 33 Jahren mussten die Türen der Südrast in Arnoldstein im heurigen Frühjahr geschlossen werden. Nach kurzem Aufatmen ist es nun wieder soweit: Seit 3. November ist die Raststätte samt Hotel geschlossen. Trübsal blasen ist keine Option: Es gibt schon Pläne für die Zeit nach der Wiedereröffnung.

Jetzt, nur ein paar Monate später, musste die Südrast erneut schließen. „Wenn man bei der Tür hereinkommt und nichts – keine Stimmen, kein Gerede – hört, dass stimmt einen richtig traurig“, sind sich Gschwenter und Rainer einig. Dennoch versuche man optimistisch in die Zukunft zu blicken, so Rainer, der von den Anfängen erzählt.
Sein Vater, ein Hotelier aus Feldkirchen, träumte schon immer von einem Standort an der Autobahn. Daher schlug man sofort zu, als die öffentliche Ausschreibung erfolgte. Die Bauarbeiten für die Raststätte in Arnoldstein begannen 1985, am 18. April 1987 öffnete die Südrast ihre Pforten. 1991 wurde das Hotel gebaut, 1995 folgte ein weiterer Ausbau, bei dem 500 neue Sitzplätze entstanden.
Im Jahr April 2018 wurde die Karawankenrast, „Maria‘s Diner“ an der A11 bei Rosegg eröffnet. Durch ihre Bauweise und ihren besonderen Stil ist es eine Raststation, die man so kärntenweit kein zweites Mal finden wird. „Mir haben amerikanische Diner immer gut gefallen“, erklärt Rainer, der früher amerikanische Autos restaurierte. In Deutschland habe er sich umgesehen und entschieden, wie die Karawankenrast gebaut werden muss.
Besonders wichtig für das Unternehmen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir haben sehr viele langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil schon 20 Jahre im Betrieb sind“, erklärt Gschwenter. In den vergangenen Jahren sei es jedoch immer schwieriger geworden, qualifiziertes Personal in der Gastronomie zu finden.
Auch das Reiseverhalten habe sich in den vergangenen Jahren verändert. Zu Spitzenzeiten parkten 17 Busse gleichzeitig und 10.000 Gäste pro Tag waren keine Seltenheit. Das ist seit ein paar Jahren anders. „Der Reiseverkehr hat sich vermindert und viele nehmen ihr Essen für die Fahrt selber mit“, erklärt Gschwenter.
Immer wieder neue Angebote
Ebenfalls geändert habe sich das Verhalten der Gäste in den vergangenen Jahren, wie Rainer festhält: „Coffe-to-go sehe ich als Unsitte an. Viele Gäste haben keine Zeit mehr, um ihren Kaffee in Ruhe zu trinken und sind gestresst.“ Umso wichtiger seien die Mitarbeiter, die einem gestressten Gast ermöglichen, eine schöne, stressfreie Zeit auf der Südrast zu verbringen.
Um den Gästen noch mehr bieten zu können, werden immer wieder neue Angebote ausgearbeitet. „Wir sehen die Südrast eher als Restaurant, weil wir auch sehr viele Veranstaltungen haben.“ Neben Brunch mit Live-Musik werden auch Grillabende veranstaltet oder Mittagsmenüs angeboten. „Wir setzen auf gutes Essen, das trotzdem schnell auf den Tisch gebracht wird“, beschreibt Gschwenter den Ablauf. Für das leibliche Wohl sorgt Haubenkoch Günther Steiner mit seinem Team. Die Zutaten für die Gerichte werden regional eingekauft. „Für uns ist die Qualität besonders wichtig und dass der Gast zufrieden ist und gerne wiederkommt.“
Das scheint auch zu gelingen. Wenngleich die Südrast in Kärnten eher unbekannt ist, gebe es viele Stammgäste, die auf der Fahrt nach Italien bei der Raststätte Halt machen.
Obwohl die aktuelle Situation herausfordernd ist, Flexibilität und vor allem Geduld erfordert, blicken Rainer und Gschwenter positiv in die Zukunft. „Im Frühjahr werden wir wieder mit viel Elan durchstarten.“ Ein Kabarettabend mit einem bekannten Kärntner Kabarettisten ist bereits in Planung.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 26 der "Kärntner Wirtschaft".