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Mehr Flexibilität und Qualität in der Kinderbetreuung

Die schrittweise Reduzierung der Gruppengröße und die Verlängerung des Kinderstipendiums sind Schritte in die richtige Richtung, lösen aber nicht die akuten Anforderungen an flexiblere Kinderbetreuungsmodelle. 

Fordern mehr Flexibilität, Leistbarkeit und Qualität in der Kindernbetreuung: vTanja Telesklav, Astrid Legner sowie Sabine Zirngast.
© WKK/Studiohorst

Der Kärntner Wirtschaft gehen die Hände und Köpfe aus: Keine Branche, die sich nicht über den Mangel an Mitarbeitenden beklagt. Eine naheliegende Lösung: Das enorme Potential an gut ausgebildeten Frauen. Doch von 190.000 Kärntnerinnen im erwerbsfähigen Alter geht die Hälfte nur einem Halbtagsjob nach. Ihre Arbeitskraft fehlt der Wirtschaft, das entgangene Einkommen fehlt den Familien und vor allem der persönlichen Altersvorsorge. Sehr häufig scheitert der berufliche Wiedereinstieg oder auch der erfolgreiche Schritt in die Selbstständigkeit am unzureichenden Angebot der Kinderbetreuung in Kärnten.

Österreichs Frauen sind top ausgebildet und stehen fest im Erwerbsleben

Die Zahl der Gründerinnen in Kärnten stieg in den vergangenen Jahren stetig an, ihr Anteil liegt aktuell bei 55 Prozent. Dass trotz der Corona-Krise mehr als jedes zweite Unternehmen von einer Frau gegründet wird, ist ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort. 40 Prozent der Unternehmen werden von einer Frau geleitet.

Die Erwerbsquote von Frauen in Österreich liegt bei 72,3 Prozent - und damit über dem EU-Durchschnitt von 68,6 Prozent. Bei der Bildung sind sie eindeutig auf der Überholspur: Haben 1980 20 Prozent der Frauen und 21 Prozent der Männer maturiert, so lag die sogenannte Reifeprüfungsquote der Frauen 2020 bei 58 Prozent im Vergleich zu 42 Prozent bei Männern.

Flexible Kinderbetreuungsmodelle notwendig

Die mehr als 17.000 Unternehmerinnen in Kärnten sind unverzichtbare Impulsgeberinnen für den Wirtschaftsstandort. Für die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen braucht es flexible Angebote der Kinderbetreuung, für die sich Frau in der Wirtschaft seit Jahren einsetzt.

Anpassung der Öffnungszeiten an die Realität

Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels müsse funktionierende und gut ausgebaute Kinderbetreuung oberste Priorität für die Politik haben, denn diese trägt maßgeblich dazu bei, das Arbeitskräftepotenzial — insbesondere jenes von Frauen — voll auszuschöpfen, betonte Astrid Legner, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Kärnten und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft.
Speziell in den Tourismusregionen, aber auch für den Gesundheitsbereich und im Handel braucht es eine Flexibilisierung der Betreuungszeiten und eine Erweiterung an den Wochenenden. Die Betreuung zu den Randzeiten — 6.00 bis 7.30 sowie 16.00 bis 20.00 — und ein leistbares Sommerbetreuungsangebot müssen sichergestellt werden, um insbesondere Frauen eine Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen.

Ausbau des Angebots und des Personals

Aus Sicht der Wirtschaftskammer hat der Ausbau des Kinderbetreuungsangebots oberste Priorität. Laut dem „Barcelona-Ziel“ soll ein Drittel der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz haben; die Betreuungsquote der unter Dreijährigen liegt österreichweit bei nur 27,6%, in Kärnten bei 25,7 %.
Zum einen geht es – vor allem auch im ländlichen Bereich – um den Ausbau der Kleinkinderbetreuung (Ein- bis Dreijährige) — siehe „Barcelona Ziel“ — sowie um die Flexibilisierung und Erweiterung des vorhandenen Betreuungsangebots für Volksschulkinder. Hier liegt Kärnten im ländlichen Bereich weit unter dem Schnitt.
Zum anderen muss der Personalnot in Kindergärten begegnet werden. Wie auch in anderen Bereichen gilt es auch hier, für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Entlohnung zu sorgen.

Fokus auf Qualität bei geplantem Ausbau

Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze müsse vor allem die Qualität in der frühkindlichen Bildung gewährleistet sein, sind doch elementare Bildungseinrichtungen neben der Familie die ersten Bildungsorte für Kinder, so Legner: „Frühkindliche Bildung legt den Grundstein für Chancengerechtigkeit und den späteren Erfolg von Kindern. Wir wissen aus unterschiedlichen Studien, dass Kinder, die von klein auf qualitätsvolle Betreuungsangebote genießen, später über ein besseres Bildungsniveau und Einkommen verfügen und sogar gesünder sind.“

FiW Kärnten fordert valides Datenmaterial

Um den Bedarf an Kinderbetreuung und die dafür notwendigen Ressourcen im Bundesland Kärnten und in den Gemeinden planen zu können, sei aussagekräftiges Datenmaterial nötig. Diese Information — Bedarf eines Kinderbetreuungsplatzes — könnte bereits im Rahmen des Antrags auf Kinderbetreuungsgeld verpflichtend abgefragt werden.

Baustelle „Sommerbetreuung“

Gerade für Unternehmerinnen, aber auch für Alleinerziehende oder Familien, bei denen beide Elternteile berufstätig sind, ist die Situation extrem herausfordernd. Was es braucht:

  • Gewährleistung einer durchgehenden Sommerbetreuung durch Kooperationen zwischen angrenzenden Gemeinden. „Die Herausforderung der Kinderbetreuung endet nicht an den Gemeindegrenzen. Durch Kooperationen in den Sommermonaten könnten Schließzeiten gut überbrückt werden“, schlägt Legner vor.
  • Einführung eines digitalen Buchungssystems, wo Einsicht und Buchung freier Betreuungs-Kapazitäten in den Nachbargemeinden unkompliziert möglich ist.
  • Nutzung vorhandener Räumlichkeiten: Die Räumlichkeiten der Kindergärten, aber auch der Volksschulen im jeweiligen Ort könnten während der Schließzeiten und an Wochenenden an private Anbieter vermietet werden, um eine durchgehende Kinderbetreuung zu gewährleisten.
  • Personalprobleme lösen: Anreize für Pädagoginnen und Pädagogen schaffen, um in den Summerschools und in der Betreuung zu arbeiten; Anrechnungsmodelle und Einbindung von und für Studierende, Zivildiener und Schülerinnen und Schüler von berufsbildenden Schulen; Eingliederung von Gemeindebürgerinnen und –bürger für Randzeiten; Zurückholung von Frauen ab 50, die bereits aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind oder kurz vor der Pensionierung stehen, durch Umschulungen.
  • Finanzielle Unterstützung: Um das Angebot der Sommerbetreuung breiter und vielfältiger gestalten zu können, ist Unterstützung der öffentlichen Hand notwendig. Gespräche mit Organisatoren von Sommercamps haben gezeigt, dass es derzeit kaum möglich ist, flexiblere Modelle anzubieten, die den Wünschen von berufstätigen Eltern entsprechen. Kostenstruktur und Familienbudgets sind in diesem Punkt nahezu nicht vereinbar. „In diesem Jahr werden so wenig Sommercamps angeboten wie nie zuvor. Anbieter entscheiden meist sehr kurzfristig, da sie noch auf finanzielle Unterstützung von der jeweiligen Gemeinde oder Sponsoren hoffen, diese aber meist nicht bekommen. Diese Kurzfristigkeit führt zu Unplanbarkeit für alle betroffenen Familien. Hier braucht es dringend neue Lösungen“, so Tanja Telesklav, Geschäftsführerin von Frau in der Wirtschaft Kärnten. „Wir fordern deshalb eine Unterstützung des Landes Kärnten für all jene, die ihre Kinder zu Sommercamps schicken“, unterstreich WK-Vizepräsidentin Legner. Diese sollte sowohl von unternehmerisch tätigen Eltern als auch anderen Berufstätigen beantragt werden können – und wäre damit nicht nur eine wichtige Entlastung für die Kärntner Familien, sondern würde sowohl Angebot als auch Nachfrage bei Sommerbetreuungsangeboten steigern. Das investierte Geld würde außerdem direkt in die heimische Wertschöpfungskette eingespeist werden. „Von jedem einzelnen Euro profitieren sowohl Betriebe als auch Familien – und damit das ganze Land. So kann es uns gelingen, die Arbeitsleistung wieder anzukurbeln, während die Kinder ihren Sommer genießen. Ich kann mir keine bessere Art der Wirtschaftsförderung vorstellen“, meint Astrid Legner über die mehrfache Win-Win-Situation.
  • tageweise Angebote sowie Angebote an Randzeiten und am Wochenende: idealerweise an 7 Tagen in der Woche

Das bietet Frau in der Wirtschaft Kärnten für den Sommer

  • „Plattform Sommerbetreuung“ - www.sommerbetreuung.at  – österreichweites Vorzeigebeispiel seit 2011
  • „WKK-Junioruni Minecraft Sommerwoche 2022“ im Makerspace in Klagenfurt - ab 2023 auch in anderen Bezirken
  • Unterstützung bei der Einführung von Betriebstageseltern
Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz:
Herausforderung für private Anbieter

Es wird eine massive Schlechterstellung privater Anbieter nach der Novellierung des Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes befürchtet. 341 private Anbieter von den insgesamt 546 (öffentliche und private) sind davon betroffen. Bei 2 /3 wird es also trotz Steigerung der Fördermittel finanziell große Einbußen geben. Grund dafür sind die durch höhere Personalkosten bedingten Mehrausgaben bei gleichzeitigen Mindereinnahmen, da Elternbeiträge (inkl. Kinderstipendium) zur Gänze entfallen sollen.

Private Anbieter gefährdet

Sabine Zirngast, Geschäftsführerin der Kindertagesstätte Krabbelclub, erläutert: „Wir begrüßen es sehr, dass mit Blick auf die Novellierung des K-KBBG auch die privaten Anbieter durch Übermittlung eines Vorerhebungsbogens in den Gesetzwerdungsprozess eingebunden wurden, um die Auswirkungen der Gesetzesänderungen auszuloten. In Anbetracht der Komplexität der angedachten Änderungen, insbesondere hinsichtlich der zu erwartenden höheren Personalkosten, ist jedoch zu befürchten, dass die tatsächlichen Mehrausgaben von einer Vielzahl an Einrichtungen deutlich unterschätzt wurden. Im Zusammenspiel mit einem möglicherweise gänzlichen Entfall der Elternbeiträge erscheint ein Weiterbestand privater Kindertagesstätten mittelfristig unmöglich.“

Personal: bessere Ausbildung, mehr Geld

Im Sinne einer Qualitätssteigerung unterstützt Zirngast das Begehren nach Anhebung der Gehälter, dem mit der Gesetzesnovellierung entsprochen werden soll, allerdings ausdrücklich. „Entsprechend attraktivere Gehälter müssten aber jedenfalls mit einer auch deutlich besseren Ausbildung verknüpft sein, die unseres Erachtens ja schon als solches ein Wunsch mit höchster Priorität ist. Es herrscht ein drastischer Mangel an gut ausgebildetem Fachpersonal, was für die pädagogische Qualität der Arbeit in der Gruppe höchst problematisch ist.“ An einem Fördermodell, das auch den höheren Personalkosten explizit Rechnung trägt, führe demnach kein Weg vorbei.

Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Frau in der Wirtschaft
Mag. Tanja Telesklav
T 05 90 90 4-731
tanja.telesklav@wkk.or.at
unternehmerin-ktn.at
www.sommerbetreuung.at

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