Koralmbahn als große Chance für Klagenfurt-Land
Die Regionen wachsen zusammen, die Peripherie wird zum Zentrum, die Gesamtregion erlebt einen Aufschwung und wird Teil der Baltisch-Adriatischen Achse: Gute Aussichten für die Gemeinden im Bezirk Klagenfurt-Land.

Gemeindevertreterinnen und -vertreter erhielten einen Überblick über die bevorstehenden Entwicklungen und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen. Für NAbg. Peter Weidinger, der auch an der Konferenz teilnahm, sind die Städte Klagenfurt und Graz die künftigen Hauptschlagadern im Süden Österreichs. „Steiermark und Kärnten werden deutlich näher zusammenrücken, was sich auch auf den Arbeitsmarkt, den Lebensraum und damit auf das Fachkräftethema positiv auswirken wird. Wichtig ist es jetzt, die Rahmenbedingungen zu schaffen und auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für den öffentlichen Verkehr zu schärfen“, so Weidinger.

Neue Metropole im Süden
Eric Kirschner, Autor der Studie „Jahrhundertprojekt Koralmbahn“ von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft, hielt in seiner Keynote fest: „Die Koralmbahn ist das größte sozioökonomische Projekt in Österreich seit dem Bau der Semmeringbahn. Die Auswirkungen, die sich aus den veränderten Erreichbarkeiten ergeben werden, sind erheblich und kaum zu unterschätzen. Es wird eine neue Metropolregion mit internationaler Sichtbarkeit und Strahlkraft entstehen.“ Kirschner empfahl den anwesenden Gemeindechefs die Chance, die das Jahrhundertprojekt mit sich bringt, auch richtig zu nutzen, sei es in Form von Wohnraumschaffung oder etwa in der Flächensicherung von Betriebsgrundstücken. Er unterstrich auch, dass sich für Beschäftigte durch die neue Südbahn der Suchradius ausdehnen wird. „Es wird möglich sein, neue Arbeitsplätze in derzeit nicht in Tagespendlerdistanz liegenden Regionen anzunehmen. Die Möglichkeiten, eine adäquate Beschäftigung anzunehmen, steigen signifikant und dies in beiden Bundesländern.“„Hausaufgaben“ in den Bereichen Infrastruktur und Raumplanung
Durch die Koralmbahn entsteht ein neuer Ballungsraum, in dessen Einzugsgebiet rund 1,1 Millionen Einwohner leben. „Durch die Hochleistungsbahnstrecke entwickeln sich Kärnten und die Steiermark zu einem neuen Wirtschaftsraum Süd mit internationaler Strahlkraft. Regionen außerhalb des Kerngebietes müssen durch Attraktivierung der letzten Meile eingebunden werden“, unterstreicht Herwig Draxler, Leiter der Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Kärnten. In Verbindung mit dem erst kürzlich mit Italien vereinbarten Zollkorridor Triest-Fürnitz sieht Draxler ein zusätzliches großes Potenzial für zukünftige Entwicklungen in der Region. Es sei aber rasches Handeln notwendig, um verlorene Zeit aufholen zu können. „Eine intensive und starke Kooperation von Verwaltung und Wirtschaft ist das Gebot der Stunde“, so Draxler.

Regionale Zubringeralternativen
Reinhard Wallner, Bereichsleiter ÖBB Personenverkehr Kärnten, informierte über die geplanten regionalen Zubringeralternativen und die Änderungen in der Taktung der Züge. Regionen, die noch abseits der Achse liegen, werden an den öffentlichen Verkehr angebunden. Wallner: „Dafür investiert die ÖBB in Summe 19 Milliarden Euro.“ Für Tagespendler wird die Strecke nach Graz kein Problem mehr darstellen. „Man kann in Kärnten wohnen und zur Arbeit nach Graz pendeln und natürlich auch umgekehrt“, so Wallner.Großes Potential für Gemeinden
Die Gemeinden im Bezirk Klagenfurt-Land haben das große Potential erkannt. Für sie eröffnet sich ein spannendes Umfeld, sie werden gestärkt und können sich zu einem noch attraktiveren Lebens- und Wirtschaftsmittelpunkt entwickeln. „Die Profiteure werden sicherlich die Wörthersee-Gemeinden sein“, so Markus Perdacher, Bürgermeister von Maria Wörth. Andreas Scherwitzl, Ortschef der Gemeinde Magdalensberg: „Wir werden unser Ortsentwicklungskonzept überarbeiten, in der Vergangenheit haben wir vorwiegend Gewerbeflächen rund um den nächstgelegenen Autobahnknoten entwickelt. Künftig werden wir in direkte Anbindungen, wie etwa jene an den Bahnhof Grafenstein, investieren.“ Auch Herbert Gaggl, Bürgermeister von Moosburg, sieht in der 130 Kilometer langen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt viele Möglichkeiten für eine positive Weiterentwicklung. „Ein neuer, international sichtbarer Ballungsraum entsteht. Es ist wichtig, dass man die Menschen zu den wichtigsten öffentlichen Verkehrsknotenpunkten bringt, und natürlich auch umgekehrt. Je weniger oft umgestiegen werden muss, umso attraktiver ist die Benützung“, unterstrich Gaggl.Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
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