Karnerhof baut aus für längere Saison
Nach einer Investition von rund acht Millionen Euro ist der Karnerhof am Faaker See mit erweiterter Infrastruktur in die neue Saison gestartet, die damit um drei Monate auf zehn verlängert werden kann.
Ines Tebenszky

Rund acht Millionen Euro wurden in dieses Projekt investiert. Nun steht den Gästen ein neuer Spa-Bereich mit freier Sicht auf den Mittagskogel und den Faaker See zur Verfügung, ebenso ein Infinity-Pool, ein Warmwasser-Sprudelbecken, ein Bewegungsraum sowie eine neue Saunalandschaft und Ruhezonen. Dazu kommt die Neugestaltung des Eingangs- und Rezeptionsbereichs sowie verschiedener Terrassen.
Mitarbeiter als wichtige Stützen des Betriebs
Der Um- und Zubau reiht sich damit ein in eine lange Reihe von Bauprojekten, die den Karnerhof zu dem machten, was er heute ist: ein Hotel mit 94 Zimmern, das bis zu 230 Gäste inklusive Kindern beherbergen kann. Dass aber nicht nur die Optik, die Ausstattung und die Wellnessangebote ein Hotel ausmachen, hat Karner im Laufe ihrer vielfältigen Auslandsaufenthalte erfahren. „Das, was mir dabei am meisten aufgefallen ist, ist, wie toll und kompetent unsere Mitarbeiter hier in Österreich sind“, sagt Karner. In den USA brauche es für jede Abteilung einen Manager, in Österreich könne man sich nicht zuletzt aufgrund der guten Ausbildung auf seine Mitarbeiter verlassen und ihnen viel mehr zutrauen. Was das Finden guter Mitarbeiter im Tourismus allerdings erschwere, sei, dass der Beruf nach wie vor vielfach ein negatives Image habe. „Uns ist es daher sehr wichtig, dass potenzielle Mitarbeiter die Vorteile kennen – etwa, dass es geregelte Arbeitszeiten gibt oder auch unter Woche freie Tage konsumiert werden können“, betont Karner.Sie selbst sei Hotelierin aus Leidenschaft. „Ich habe davor auch Bürotätigkeiten erledigt, aber da wurde mir schnell langweilig. Durch den Kontakt zu den Gästen und die viele Abwechslung ist mir allerdings noch nie langweilig geworden“, schwärmt sie.
Übernommen aus Liebe zum Beruf
Deshalb hat sie auch nicht gezögert, als die Übergabe des Hotels anstand. Ein Bruder, Peter, lebt in Berlin, der andere Bruder, Andreas, arbeitet im Hotel mit und ist dort für den Technikbereich verantwortlich oder auch an der Rezeption anzutreffen. „Mein Vater hat immer sehr viel Wert auf Kulinarik und Qualität gelegt – diese Linie setze ich nun sehr gerne fort“, erklärt Karner, die zum Zeitpunkt der Übergabe noch Melcher hieß. Doch als 2017 die Hochzeit mit ihrem langjährigen Partner Alfred bevorstand, war es ihr Vater, der vorschlug, das Paar könne doch den Hausnamen Karner annehmen. „Mein Mann und ich waren von der Idee sehr schnell begeistert.“ Dass ihr Mann auch im Hotel mitarbeite und ihr in allen Bereichen zur Hand gehe, sei ein großer Vorteil. „Ich könnte mir das anders gar nicht vorstellen.“ Der zweieinhalbjährige Sohn Artur fühlt sich im Hotel ebenfalls wohl. Er habe unter den 75 Mitarbeitern des Karnerhofs schon etliche Bezugspersonen gefunden.Gäste schätzen Gesamtprodukt
Die Gäste kommen hauptsächlich aus Österreich und Deutschland, viele von ihnen seien Stammgäste, die zum Teil schon mit den Kindern ihren Urlaub im Karnerhof verbracht haben und nun mit den erwachsenen Kindern und den Enkelkindern anreisen. „Die Gäste schätzen unser Gesamtprodukt – die Lage, die Qualität von Service und Küche, den optischen Stil im Haus und auch die Möglichkeit, als Familie einen angenehmen Urlaub verbringen zu können.“ Neue Gäste kommen vielfach auf Empfehlung in den Karnerhof, was Ursula Karner natürlich besonders freut.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 10 der "Kärntner Wirtschaft".