Marie-Chantal Pipp hat sich im Frühjahr 2020 selbstständig gemacht.
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Jedes Stück ein Unikat

Schneidermeisterin und Jungunternehmerin ­Marie-Chantal Pipp aus Dellach bei Hermagor fertigt Kleidung nach Maß. Die Tracht hat für sie einen besonderen Stellenwert. 

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Aktualisiert am 10.10.2023

Von Corina Thalhammer
Redakteurin „Kärntner Wirtschaft“


In Dellach bei Hermagor hat Marie-Chantal Pipp im elterlichen Bauernhaus ein Schneideratelier eingerichtet. Seit dem Frühjahr 2020 ist Pipp selbstständig. Der Wunsch, „nicht nur für Bekannte anzufertigen“, war ausschlaggebend für den Schritt in das Jungunternehmerdasein. Die Selbstständigkeit an sich war schon immer ein Ziel der jungen Gailtalerin, die ihre Kreationen unter dem Label „Marie-Chantal Pipp“ anfertigt. 

Kleidung nach Maß und nach den Wünschen der Kunden sei aktuell am gefragtesten. Prinzipiell fertigt Pipp verschiedenste Unikate an – von Haarbändern über Masken und Brautkleidern bis hin zur Alltagskleidung. 
Das Steckenpferd der Jung­unternehmerin ist jedoch die Tracht. Je nachdem wie viele Details ein Dirndl hat, dauert es zwischen 18 und 20 Stunden, bis die 23-jährige Schneidermeisterin das fertige Trachtenkleid in Händen hält. Traditionelles versieht Pipp mit einem Hauch Extravaganz – das ist das Marken­zeichen der jungen Schneider­meis­terin, die ihre Prüfung 2019 ablegte. 
Sich weiterzubilden, ist Pipp wichtig. Daher arbeitet sie immer wieder in anderen Unternehmen mit, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Das Handwerk der originalen Gailtaler Tracht hat sie zum Beispiel von Schneiderin Diana Erat aus Thörl-Maglern gelernt. Sie brachte ihr bei, was bei der Anfertigung dieser Art der Tracht zu beachten ist. 

Ich lasse mich von den Stoffen inspirieren.


Eine ihrer großen Leidenschaften ist das Sammeln von Stoffen. „Ich lasse mich von ihnen inspirieren.“ Sobald ihr ein Stoffballen gefällt, hat sie schon vor Augen, was man am besten kombinieren oder welches Kleidungsstück man daraus fertigen könnte. Die Stoffe bezieht Pipp unter anderem von einem Lieferanten aus München, aus Geschäften in Klagenfurt und Wien oder sie bringt welche von ihren Reisen mit. 

Für die Zukunft gibt es einige Pläne, die sie umsetzen will. „Ich möchte nicht nur nach Kundenwunsch fertigen, sondern auch eine eigene Kollektion entwerfen, die meinen Stil widerspiegelt.“ Ein eigenes Geschäft kann sich die Jungunternehmerin auch gut vorstellen.  


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 23 der „Kärntner Wirtschaft“.