Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Kärnten, Kommerzialrätin Astrid Legner
© WKK/Roman Huditsch Fotografie

„G’lernt is g’lernt“: Wolfsberg im Fokus

Frau in der Wirtschaft Kärnten stellt im Rahmen der Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ mit verschiedenen multimedialen Formaten weibliche Vorbilder, Lehrbetriebe und Lehrberufe aus allen Kärntner Bezirken vor. Diesmal liegt der Fokus in Wolfsberg.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 04.08.2023

Unabhängig und selbstständig sein. Jeden Tag die eigene Kreativität ausleben. Eine Tätigkeit ausüben, die Spaß und Sinn macht. Im Team wachsen und die Weichen für eine internationale Karriere stellen. Das und noch viel mehr ist mit einem Lehrabschluss möglich. „Egal in welcher Branche - eine Lehre ist heutzutage ein attraktiver Ausbildungsweg, mit dem jungen Frauen viele Möglichkeiten offenstehen. Eine davon ist selbst ein Unternehmen zu gründen und Chefin zu sein“, sagt Astrid Legner, FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vizepräsidentin. 

Vorbilder aus der Wirtschaft

Jeden Monat werden via Newsletter, Website, Social Media, Podcast und LED-Walls jeweils eine Unternehmerin mit einem Lehrabschluss, ein spannender Lehrbetrieb und ein erfolgreicher weiblicher Lehrling aus einem Bezirk vorgestellt. „Mit den unterschiedlichen Formaten können wir mehrere Zielgruppen ansprechen und ein neues, zeitgemäßes, positives Bild der Lehre zeigen“, unterstreicht Legner. Es gibt zukunftsorientierte neue Berufe und unterschiedliche Formen der Ausbildung: mit Matura, Lehre nach der Matura, Lehre mit Studium, verkürzte Lehre oder die Duale Akademie. „In unserem Newsletter geben wir rund um die Lehre auch laufend Tipps für Unternehmerinnen, Lehrbetriebe und Lehrlinge“, betont Tanja Telesklav, FiW-Landesgeschäftsführerin.

Die besten Tipps/Stories von Wolfsberger UnternehmerInnen

Bei der Tour durch das Lavanttal hat das Team von Frau in der Wirtschaft junge Frauen kennengelernt, die am liebsten mit großen Maschinen arbeiten und keine Angst vor Schmutz oder Lärm haben. Im Kontrast dazu geht es in der Konditorbackstube mit Blick fürs Detail und ruhiger Hand zu.

  • Angelika Fasching: Nach zwei Berufen hat Angelika Fasching aus Maria Rojach ihre Berufung gefunden: sie zaubert einzigartige Hochzeitstorten und Süßes für jeden Tag. Als Gasthauskind“ weiß die junge Frau, was es bedeutet, anzupacken. Deshalb war die Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin kein Problem für sie. „Aus gesundheitlichen Gründen musste ich beruflich umschwenken.“ Nach einem kurzen Zwischenstopp in einer Zahnarztpraxis, startete sie als Unternehmerin durch und eröffnete ein Café. Und weil sie auch ihre eigenen Tortenkreationen verkaufen wollte, setzte die Lavanttalerin die Meisterprüfung zur Konditorin drauf. Inzwischen hat sie ihre Backstube professionell erweitert und mehr Platz geschaffen. Ihr Können und Wissen gibt Fasching an ihren Auszubildenden weiter und engagiert sich in der Lehrlingsausbildung. „Ich würde mich wieder für eine Lehre entscheiden.“ Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen, rät sie, in mehreren Betrieben zu schnuppern oder Praktika zu absolvieren.
  • Sandra Greßl:  Als Werksleiterin hat Sandra Greßl alle Hände voll bei der Firma Geislinger in Bad St. Leonhard zu tun. Bereits mehr als 250 Lehrlinge wurden bisher im Unternehmen, zu Fachkräften ausgebildet. „Unser Motto „built to last“ leben wir auch in der firmeninternen Entwicklung. Es gelingt uns damit, ehemalige Lehrlinge als langjährige Mitarbeiter zu beschäftigen“, sagt Greßl. Die Lehrzeit ist durch die Ausbildung im Haus, an der Technischen Akademie und den Zeiten an den Fachberufsschulen abwechslungsreich gestaltet. „Wir unterstützen jeden Mitarbeiter und setzen neben der fachlichen auch auf die persönliche Weiterentwicklung“, erzählt Personalleiterin Andrea Fellner. Die Aufteilung zwischen Burschen und Mädchen ist in den Jahren 2019 bis 2021 beinahe gleich verteilt. „Mit Beginn des Lehrjahres 2022 sind wir derzeit bei einer Quote von gut einem Drittel an weiblichen Lehrlingen. Mit den aktuellen Bewerbungen und Zusagen haben wir derzeit mehr Mädchen als Burschen“, so Fellner. 
  • Klarissa Schrittesser und Chantal Stocker absolvieren gerade eine technische Lehre bei Mondi in Frantschach-St. Gertraud. Schrittesser ist Papiertechnik-Lehrling und Stocker absolviert eine Ausbildung zur Metalltechnikerin. „Ich habe nach der landwirtschaftlichen Fachschule eine Lehre als Schneiderin gemacht und arbeitete dann zwei Jahre als Sattlerin beim Bundesheer“, so Schrittesser. Zurück in Kärnten wollte sie einen neuen beruflichen Weg einschlagen und schnupperte bei Mondi. Die Arbeit hat dort hat ihr gleich gefallen. Als Papiertechnikerin bedient und überwacht sie die Maschine, erkennt und behandelt Probleme im Herstellungsprozess, ist bei Wartungen und Reparaturen dabei oder bringt sich bei Teambesprechungen ein.

Auch Chantal Stocker ist von ihrer Stelle bei Mondi begeistert. „Als Metalltechnik-Lehrling mache ich jeden Tag etwas anderes, zum Beispiel eine Pumpe ausbauen oder ein Ventil tauschen“, so Stocker. Ein typischer Mädchenberuf kam für sie nie in Frage. „Ich wollte immer etwas Technisches machen, bekam aber von vielen Lehrbetrieben eine Absage.“ Bei Mondi haben Frauen und Männer die gleichen Chancen. „Facharbeiter werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen und auch entsprechende Karrierewege vorfinden“, ist Personalverantwortliche Elisabeth Wuggenig überzeugt. Im Papier- und Zellstoffwerk werden pro Jahr bis zu 25 Lehrlinge ausgebildet. „Sie alle nehmen eine aktive Rolle bei der Herstellung einiger der innovativsten und nützlichsten Alltagsprodukte ein“, erzählt Wuggenig. Neben einer fachlichen Top-Ausbildung gibt es auch zahlreiche Benefits.

Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Homepage G‘lernt is g’lernt.

Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Frau in der Wirtschaft Kärnten
Mag. Tanja Telesklav
T 05 90 90 4-227
tanja.telesklav@wkk.or.at
unternehmerin-ktn.at
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