Ein druckendes Handwerk bringt Farbe ins Spiel
Die Druckerei Kreiner feiert heuer ihr 110-Jahr-Jubiläum. Der Familienbetrieb mit Standorten in Villach und Spittal hatte vor allem im vergangenen Jahrzehnt einige Herausforderungen zu meistern.

Ihr Erfolgsgeheimnis: „Wir sind so groß wie notwendig, um gut wirtschaften zu können, aber so klein wie möglich, um flexibel zu bleiben!“ Dabei entwickeln sie sich gegen den Trend, denn das Sortiment ist breit aufgestellt. Im Digitaldruck werden etwa alle Arten von Papier, Kunststoffkarten und Großformate bedruckt. „Die Herzen am Villacher Kirchtag, Magnetfolien oder personalisierte Cognacschwenker – alles ist möglich“, erzählt Daniel Kreiner. Dabei wird der Kunde auf Wunsch entlang der gesamten Wertschöpfungskette begleitet: von der Idee über den Offset- und Digitaldruck und die Veredelung bis hin zur Logistik. Auf fachlich hochwertige Dienstleistung bei allen Produkten wird dabei besonderer Wert gelegt. Das werde geschätzt und führe über einen langen Zeitraum zu stabilen, vor allem regionalen Stammkunden. „Besser viele kleine, statt wenige große“, ist Daniel Kreiner überzeugt.
Diese Philosophie hat dem Betrieb durch sämtliche Krisen geholfen und sich auch während der Pandemie bewährt. Keiner der 20 Mitarbeiter musste entlassen werden, die Produktion blieb, wenn auch in angepasster Form, aufrecht. Die Folgen des Ukrainekrieges hinterließen ebenso ihre Spuren. Der Preis für Papier sei um 150 Prozent gestiegen und die Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen auf zwei bis sechs Monate.
Dennoch müsse man gerade in schwierigen Situationen wieder einen Weg für sich finden und innovativ bleiben. In der Druckerei Kreiner habe man sich in dieser Zeit mit Verpackungsdruck beschäftigt. Diese Nische wachse, während Flugblätter drastisch zurückgehen und Zeitschriften stagnieren. Auch die 2017 erworbene Druckbörse in Villach entwickle sich positiv: Erhältlich sind Werbeartikel aller Art, vom Kugelschreiber bis hin zum Regenschirm.
Ein große Rolle spielt bei allen Vorhaben die Nachhaltigkeit. Das Unternehmen ist nach dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert und investierte 2021 eine große Summe in eine eigene Photovoltaikanlage. 50 Prozent des Strombedarfs können mittlerweile selbst gedeckt werden.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 11 der "Kärntner Wirtschaft".