Bootsbauer mit großer Leidenschaft und Gespür
Die Schiffswerft JetMarine mit Sitz in Strau im Rosental ist auf Erfolgskurs. Zehn Schiffe werden pro Jahr gebaut, dieses Jahr soll noch ein neues Modell in See stechen.

Trotz Schicksalsschlag nicht von Bord gegangen
Nach einem verheerenden Brand im Mai 2018, bei dem eine Halle komplett zerstört wurde, ging er nicht von Bord, sondern startete neu durch. Und das gleich mit einem großen „Fang“. „Wir haben einen eigenen Elektromotor entwickelt und gebaut, der auf einem Chassis von Yamaha basiert. Der Konzern hat sich umstrukturiert und entschieden, dass wir bei uns den einzigen Flagshipstore in Europa eröffnen können. Ich habe mich schon viele Jahre darum bemüht, umso größer war dann die Freude darüber“, erzählt er. Nebst Schlauchbooten, Golf-Carts und Wassermotorrädern sind auch Bekleidung, Zubehör sowie Quads im Sortiment.
In der Werft in Strau im Rosental werden Schiffe in drei Größen gebaut, rund zehn Stück können in etwa pro Jahr gefertigt werden. Als Meisterbetrieb werden leis-tungsstarke Elektro-Außenbord-Motoren entwickelt. „Wir brauchen an die 900 Arbeitsstunden für ein Boot.“ Um die Stückzahl à la longue erhöhen zu können, wird an einer Modulbauweise getüftelt. „Wir kooperieren mit lokalen Firmen und vergeben viele Aufträge an unsere Nachbarbetriebe.“
Die vergangenen Monate waren sehr herausfordernd. Jaritz: „So kurios es ist: Die Auftragslage im Bootssektor explodiert, doch die Wartezeiten für Handelsware beträgt bis zu zwei Jahre. Eine ganze Entwicklung bleibt stehen, es fehlen immer wieder Teile. Auch von uns ist Ware, die wir gebraucht hätten, im Suez-Kanal hängengeblieben.“
Trotz sehr guter Auftragslage und einem Umsatz von 1,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr „ist das Wichtigste, Neues anzudenken“. Gesagt, getan. Für die Realisierung seines neuen schwimmenden Produktes hat er sich mit Markus Kerker einen erfahrenen Designer in die „Crew“ geholt. Nebst einem noch nie dagewesenen Design, kombiniert mit Funktionalität und ausgeklügelter Technik, steuert er Kunden in internationalen Häfen an. Die Jungfernfahrt ist im Laufe dieses Jahres angedacht.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 5 der "Kärntner Wirtschaft".