Altes Handwerk, gepaart mit neuer Technologie
Aus der Not heraus gründete Arnold Wilhelmer 1994 die Firma Metallbau Wilhelmer. Vom Ein-Mann-Betrieb wuchs das Mölltaler Unternehmen bis heute auf 100 Mitarbeiter und wickelt mittlerweile zahlreiche Projekte in Millionenhöhe ab.

Das Unternehmen aus Oberkolbnitz ist spezialisiert auf hochalpine Gebäude, repräsentative Fassaden und Sonderkonstruktionen. An fünf Technik- und Produktionsstandorten in Österreich und Slowenien werden auch die außergewöhnlichsten Wünsche der Kunden aus Österreich und Deutschland erfüllt. Dabei stammt von der Planung und dem Engineering über die Produktion und Logistik bis hin zur Montage alles aus einer Hand. Bis zu 30 Projekte werden zeitgleich bearbeitet.
Die Idee, einen Betrieb zu gründen, war aus der Not geboren. Als Arnold Wilhelmer mit 50 Jahren seine Anstellung als Schlosser verlor, führte ihn der Weg in die Selbstständigkeit. Unterstützung bekam er vor allem von seinem Sohn Andreas, dem heutigen Geschäftsführer: „Ich habe schon als Kind davon geträumt, einmal selbstständig zu sein und habe meinen Vater von Anfang an unterstützt. Ich wusste, dass ein gelernter Bautechniker und ein Maschinenbauer einfach harmonieren.“ Für die kaufmännischen Angelegenheiten wurde Ehefrau Heidemarie mit ins Boot geholt. Bruder Christian Wilhelmer übernahm die Projektleitung.
Schrittweise wuchs der Betrieb, wobei von Anfang an zwei Kriterien taktgebend waren: die Produktqualität und zufriedene Kunden. „Der Kunde will alles, nur keine Probleme. Unser Ziel ist es daher, beste Qualität zu liefern und uns ständig zu verbessern. Das heißt auch, neue Technologien einzusetzen, etwa bei der 3-D-Planung oder um den Produkt- und Informationsfluss zu verbessern“, erzählt Heidemarie Wilhelmer.
Verstärkt wird daher auch die Präsenz in den sozialen Medien, um vor allem von der jüngeren Generation als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. „Langfristig sehe ich große Chancen für unsere Branche, denn Handwerker werden immer gebraucht. Wir müssen die Jugend für die Lehre begeistern und die Gesellschaft sollte das Handwerk wieder mehr schätzen“, appelliert der Geschäftsführer.
Für Herausforderungen im beruflichen Alltag sorgen die wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Pandemie war vor allem in der Montage ein Hürdenlauf, konnte aber gemeistert werden. Jetzt machen die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise eine langfristige Planung nahezu unmöglich. „Aluminium ist zum Beispiel um 200 Prozent teurer, der Energiezuschlag für Glas ist von 12 Cent auf 60 Cent pro Kilogramm gestiegen – und wir rechnen in Tonnen“, berichtet Heidemarie Wilhelmer. Dennoch sei die Stimmung im Betrieb positiv und die Auftragsbücher voll. Glas und Stahl liegen im Trend, die Zusammenarbeit mit Baumanagement und Architekturbüros laufe bestens und auch der Produktionsbereich in Kolbnitz soll in den nächsten Jahren erweitert werden.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 18 der "Kärntner Wirtschaft".