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„Wir müssen die Zukunft schon heute gestalten“

Je weiter die Technologie fortschreitet, desto stärker werden sich Menschen wieder auf Kompetenzen konzentrieren müssen, die sie ausmachen, wie Empathie oder Kreativität. Davon ist Trainer und Autor Dennis Fischer überzeugt.

Ines Tebenszky
„Gerade die ältere Generation hat viel gelernt, was heute Maschinen übernehmen können. Deshalb sollte auch sie sich mit Zukunftskompetenzen beschäftigen“, rät Dennis Fischer.
© Hauke Seyfarth „Gerade die ältere Generation hat viel gelernt, was heute Maschinen übernehmen können. Deshalb sollte auch sie sich mit Zukunftskompetenzen beschäftigen“, rät Dennis Fischer.

„Kärntner Wirtschaft“: Sie haben sich intensiv mit den Fähigkeiten auseinandergesetzt, die in Zukunft in der Arbeitswelt nötig sein werden. Welche werden das sein?

Dennis Fischer: Für mein Buch „Future Work Skills“ habe ich zahlreiche Studien gelesen und die nötigen Kompetenzen in vielen Gesprächen mit der Praxis abgeglichen. So habe ich neun Fähigkeiten definiert: Lebenslanges Lernen, Empathie, Resilienz, Selbstmanagement, Kreativität, die Kompetenz, Probleme zu lösen, kritisches Denken, kommunikative Kompetenz und unternehmerisches Denken.


Inwiefern unterscheiden sich diese Kompetenzen von denen, die heute schon gefragt sind?

Der Schwerpunkt auf die Zukunft mag etwas irreführend sein, denn  natürlich sind das Kompetenzen, die wir heute brauchen und vielleicht auch schon gestern gebraucht haben, aber eher nicht vorgestern. Da waren es Werte wie Effizienz oder Zeitmanagement, die mehr an Maschinen erinnert haben. Die Technologie, Software wie ChatGPT etwa, wird uns aber in Zukunft sehr viel Arbeit abnehmen, daher werden die Kompetenzen, die die Menschen ausmachen, wieder in den Vordergrund gerückt – etwa das Storytelling. Früher wurden schon am Lagerfeuer Geschichten erzählt, heute braucht man die Geschichten zu den Zahlen.

Als eine Zukunftskompetenz haben Sie unternehmerisches Denken definiert. Warum?

Ich habe beobachtet, dass immer mehr Menschen zum CEO ihres eigenen Lebens werden. Das heißt, sie wollen aus der Passivität herauskommen und sich selbst verwirklichen – und das nicht mehr nur in einem Job.

Heißt das, angestellt und selbstständig zu sein, ist ein Zukunftsmodell?

Ja, das ist auf jeden Fall ein Trend. Viele möchten als Angestellte einer Arbeit nachgehen, aber vielleicht nur mehr drei oder vier Tage pro Woche, um dann in der restlichen Zeit als Unternehmer selbst etwas zu machen und Fußabdrücke zu hinterlassen.

Worauf müssen sich Arbeitgeber also einstellen?

Die Mitarbeiter werden neue Qualitäten zum Vorschein bringen – sie werden in weniger Zeit genausoviel schaffen. Unternehmen müssen sich aber auch mit der Technologie stärker auseinandersetzen und Potenziale heben, die etwa in der Automatisierung liegen, um so effizienter zu werden. Auch müssen sie das Verlernen lernen, das heißt, ausgetretene Pfade zu verlassen, um den Fokus darauf zu legen, was wichtig ist. 

Warum ist das Verlernen lernen so wichtig?

Dabei geht es unter anderem darum, auf Veränderungen von außen zu reagieren. Ein Beispiel: Wer beim Kanufahren in einer Stromschnelle versucht zu bremsen, kentert. Viel eher muss man Gas geben, um das Boot stabil zu halten. Ich nenne das dynamische Stabilität – sie hilft Unternehmen auch dabei, den Wandel durch immer schnellere Technologiesprünge anzunehmen.

Welches Umfeld sollten denn Unternehmen für ihre Mitarbeiter schaffen?

Unternehmer müssen zu Gärtnern werden, denn Wachstum ist das A und O. Das Unternehmen muss sich ständig weiterentwickeln, spannende Aufgaben bereithalten und Weiterbildung ermöglichen. Es darf nicht stillstehen, sonst wird es Mitarbeiter verlieren.

Wie kann man sich auf die Zukunft vorbereiten, um nicht von ihr überrascht zu werden?

Wenn die Zukunft da ist, wird sie zu unserer Gegenwart. Insofern sollten wir uns heute überlegen, wie wir die Zukunft gestalten wollen, denn wenn wir sie mitgestalten, sind wir auf jeden Fall gut gewappnet.


Dieses Interview erschien in Ausgabe 3 der "Kärntner Wirtschaft"

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