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Industriekonjunktur Burgenland – 3. Quartal 2020

Konjunkturerholung nur langsam – weiterhin viele Unsicherheiten

Die burgenländischen Industriebetriebe stehen weiterhin vor großen konjunkturellen Herausforderungen. Die Bekämpfung des Fachkräftemangels und weiterhin offene Grenzen für den Wirtschaftsverkehr sind Schlüsselfaktoren für eine wirtschaftliche Erholung.
Hand zeichnet Diagramm auf Glasscheibe
© Pixels Hunter | stock.adobe.com

Die Konjunkturentwicklung in der burgenländischen Industrie zeigt sich laut der jüngsten Konjunkturumfrage weiterhin als sehr zäh. Die meisten Industriebetriebe fahren weiterhin weit unter der Normalauslastung. Aufgrund der wiederaufgeflammten COVID-19-Infektionssituation bleibt die Unsicherheit weiterhin groß und belastet die Industrie auch bis weit in das nächste Jahr hinein.

Umso wichtiger ist es gerade jetzt, die Weichen für die Zukunft des Standortes Burgenland richtig zu stellen und den Betrieben keine weiteren Belastungen aufzubürden.

Die Geschäftslage bei den burgenländischen Unternehmen hat sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal nur leicht verbessert und befindet sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der Großteil der Unternehmen fährt weiterhin auf Sicht.

Ebenso eine leichte Erholung im 3. Quartal zeigt sich bei den Auftragsbeständen und Auslandsaufträgen. Aufgrund der Covid-19-Situation bleibt jedoch vor allem bei Projekten im internationalen Umfeld eine hohe Planungsunsicherheit. Die kaum kalkulierbare Entwicklung der Reisebeschränkungen und damit verbundene drohende Verzögerungen bei der Projektumsetzung dämpfen auch weiterhin eine schnellere Erholung auf den internationalen Märkten. Hier zeigt sich ein heterogenes Bild der Betroffenheit der einzelnen Industriebranchen im Burgenland. Während etwa die Lebensmittelindustrie großteils von den Effekten der Covid-Pandemie weniger stark betroffen ist, sehen sich vor allem Zulieferbranchen in den Automotiv-Bereich weiterhin mit Auftragsrückgängen konfrontiert.

Trotz schwieriger Auftragslage und verhaltenen Aussichten in den nächsten Monaten rechnet man in der burgenländischen Industrie mit einem insgesamt stabilen Beschäftigungsstand in den nächsten drei Monaten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels lautet die Devise weiterhin, gute Fachkräfte in Beschäftigung zu halten. Die Verlängerung der Kurzarbeit mit der Phase 3 war für die Industrieunternehmen jedenfalls sehr wichtig, vor allem für jene Betriebe, die in den ersten Monaten noch ein Auftragspolster hatten und bei denen die Krise nun zeitversetzt ankommt. Durch die Kurzarbeitsbeihilfen konnte ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden.

Die großen konjunkturellen Herausforderungen und Unsicherheiten zeigen sich vor allem auch in den eher verhaltenen Prognosen für die nächsten sechs Monate.

In den kommenden Wochen gilt es daher, in allen Gesellschaftsbereichen sehr umsichtig miteinander umzugehen, um möglichst viele Ansteckungen und einen neuerlichen Lockdown zu verhindern. Die burgenländischen Betriebe unternehmen sehr viel, um ihre Beschäftigten vor der Ausbreitung der Covid-Pandemie zu schützen. Das zeigt auch die geringe Anzahl der Ansteckungen im Arbeitsumfeld.

Ebenso wichtig ist es, jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft des Standortes Burgenland zu stellen. Damit die Industrie für die burgenländische Wirtschaft auch weiterhin als Wertschöpfungsmotor fungieren kann, ist es entscheidend, dass auch in Zukunft die burgenländischen Industriebetriebe Rahmenbedingungen vorfinden, die zu weiteren Investitionen und Innovationen motivieren. Dabei geht es insbesondere um die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräfte mit MINT-Ausbildung als wichtigste Ressource für die wirtschaftlich-technologische Entwicklung im Burgenland. Dazu bedarf es aber auch eines klaren Commitments der burgenländischen Politik. Weitere Belastungen wie die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von Euro 1.700 netto in der gewerblichen Wirtschaft gehen in die falsche Richtung.

Die Konjunkturumfrage des dritten Quartals 2020 im Detail:

Etwas positiver wird die derzeitige Geschäftslage gegenüber dem vorherigen Quartal eingeschätzt. 42 Prozent (40) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 39 Prozent (26) beurteilen sie als durchschnittlich und 19 Prozent (34) als schlecht.

Konjunkturumfrage 3. Quartal
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Leicht zuversichtlicher als im letzten Quartal sieht man auch den derzeitigen Auftragsbestand. 53 Prozent (44) der befragten Betriebe bewerten den Auftragsbestand gut und 32 Prozent (22) als durchschnittlich. Nur mehr 15 Prozent (34) erwarten rückläufige Aufträge.

Bei den derzeitigen Auslandsaufträgen zeigt sich wieder ein Aufwärtstrend. 33 Prozent (25) gehen von guten Auslandsaufträgen aus, 57 Prozent (32) von gleichbleibenden und nur 10 Prozent (43) von schlechteren.

Die Verkaufspreise in 3 Monaten werden weiterhin als sehr durchschnittlich beurteilt. 1 Prozent (0) der Industriebetriebe geht davon aus, dass die Preise in 3 Monaten steigen werden. 97 Prozent (83) erwarten durchschnittliche Preise und 2 Prozent (17) der befragten Betriebe erwarten schlechte Verkaufspreise.

Die Einschätzung des Beschäftigtenstands in 3 Monaten zeigt sich relativ konstant. 4 Prozent (6) gehen von einem guten Beschäftigtenstand aus. 96 Prozent (89) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Erfreulich ist, dass niemand der Befragten, 0 Prozent (5), einen geringeren Beschäftigtenstand erwartet.

Unterschiedlich zeigt sich die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 13 Prozent (27) der befragten Betriebe rechnen mit guten Ergebnissen. 83 Prozent (58) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird und 4 Prozent (15) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in 6 Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2020.

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