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Industriekonjunktur Burgenland – 1. Quartal 2023

Burgenländische Industrie: Stagnative Entwicklung mit leichter Zuversicht  

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 08.08.2023

In einem nach wie vor herausfordernden Umfeld ist die konjunkturelle Durststrecke noch nicht überwunden. Trotzdem blickt die burgenländische Industrie wieder etwas positiver in die Zukunft.


Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2023 der IV Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland zeigen trotz aller Widrigkeiten weiterhin eine stabile Seitwärtsbewegung in der Entwicklung der burgenländischen Industrie mit leicht positiver Einschätzung in den nächsten sechs Monaten.

Die Geschäftslage in den meisten Branchen kann insgesamt als robust bezeichnet werden. Etwas heterogener entwickeln sich die Auftragsbestände in den verschiedenen Industriebranchen. Während einige Branchen eine Frühjahrsbelebung aufweisen, verzeichnen andere etwas sinkende Auftragsbestände.

„Vor allem ein leichter Anstieg der Auslandsaufträge im abgelaufenen Quartal stütz die insgesamt robuste Auftragslage. Das zeige, wie wichtig der Export für den Wohlstand im Land sei und wie positiv sich die Ratifizierung z.B. des Mercosur-Abkommens mit vier ökonomisch wichtigen Staaten Südamerikas auswirken würde.“, erklärt Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV Burgenland die Notwendigkeit für Impulse durch internationalen Handel.

Auch wenn zuletzt die Inflationsrate leicht gesunken ist, belasten die europaweit überdurchschnittlich hohe Teuerung und die Lohnabschlüsse die Unternehmen. Dies können nur teilweise weitergegeben werden.

Diese angespannt Situation spiegelt vor allem auch der negative Ausblick auf die Verkaufspreise der Burgenländischen Industrie wider.

Arbeitskräftemangel ist und bleibt größte Herausforderung

Weitgehend stabil sehen die Industrieunternehmen in den nächsten Monaten die Entwicklung des Beschäftigungsstand. Es gibt jedoch weiterhin mehr offene Stellen, als Arbeitskräfte verfügbar sind. Sollte es vereinzelt zu Freisetzungen kommen, würden diese unmittelbar vom leergefegten Arbeitsmarkt aufgesogen.

Insgesamt mit mehr Zuversicht als in den abgelaufenen Quartalen schätzen die burgenländische Industrie die Geschäftslage in sechs Monaten ein.

Die leichte Entspannung auf den Energiemärkten verbessert dabei die Unternehmensstimmung und wirkt positiv auf den wirtschaftlichen Ausblick auf das nächste Halbjahr

„Für den langfristigen Erhalt unseres Wohlstandes muss die Arbeitswelt so gestaltet werden, dass Mehr-Arbeit belohnt wird, nämlich mit Überstundenfreibeträgen und Anreizen, um länger im Erwerbsleben zu bleiben. Ansonsten droht ein nachhaltiger Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und Wohlstandsverlust der Bevölkerung sowie die Unfinanzierbarkeit des Sozialsystems.“, resümiert Ewald Hombauer, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Burgenland.

Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2023 im Detail:

Diagramm: Erklärung der Zahlen im Fließtext darunter
© WKB

Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage ist weitgehend konstant zum vorigen Quartal. 58 Prozent (59) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 29 Prozent (29) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 13 Prozent (12) beurteilen sie als schlecht.

Die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes zeigt sich sehr unterschiedlich. 68 Prozent (58) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 9 Prozent (26) gesehen und 23 Prozent (16) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Positiv zeigt sich die Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen zum vorigen Quartal. Von 47 Prozent (34) werden sie als gut beurteilt. 36 Prozent (46) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 17 Prozent (20) geben schlechte Auslandsaufträge an.

Negativ fällt die Befragung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 18 Prozent (54) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 35 Prozent (46) erwarten stabile Preise und 47 Prozent (0) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

Auch die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten fällt in den aktuellen Umfragewerten sehr unterschiedlich aus. 25 Prozent (34) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 69 Prozent (44) von gleichbleibenden und 6 Prozent (22) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.

Positiv hingegen sieht man die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 16 Prozent (12) sehen eine gute Geschäftslage, 65 Prozent (47) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 19 Prozent (41) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2022.