Regionalstellenobmann KommR Robert Frank, Regionalstellenobfrau Melanie Eckhardt, Prof. Peter Zellmann, Regionalstellenobmann-Stv. KommR Mst.in Martina Mohapp und Regionalstellenobmann KommR Franz Nechansky (v. l.).
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„Wer braucht den Neusiedler See?“

Professor Peter Zellmann stellte am Seeufer in Rust burgenländischen Unternehmern diese provokante Frage und gab als langjähriger Experte auch gleich einige Antworten.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Professor Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung stellte heute zahlreichen Unternehmern aus der Seeregion die Frage „Wer braucht den Neusiedler See?“ und spielt damit auf die kritische Wasserentwicklung des Steppensees an. Für Zellmann ist klar: „Alle, fast alle, brauchen den Neusiedler See, auch wenn es in dieser Verdichtung nicht allen bewusst ist!“

 

So erklärt der Experte, dass sich die Region besser auf künftige Szenarien vorbereiten müsse. Dazu seien flexible Angebote zu entwickeln, die die Risiken mildern und die Chancen erhöhen. Parallel dazu müssten Kooperationen auf vielen Ebenen geschaffen werden, von Veränderungen in den Berufsausbildungen bis hin zu neuen Marketingstrategien. Zellmann: „Die Politik hat die dafür notwendigen, neuen Rahmenbedingungen zu entwickeln und bereit zu stellen! Der Neusiedler See geht uns alle etwas an.“

 

„See ist der Wirtschaftsmotor der Region!“ 

Als echter Steppensee pendelt der Neusiedler See seit 13.000 Jahren regelmäßig zwischen tiefer Überflutung und gänzlicher Austrocknung. Immer häufiger auftretende Hitzewellen im Sommer lassen den Wasserstand des Neusiedler Sees oft tief absinken. Im Juli 2022 war der Wasserstand so niedrig wie seit 1965 nicht mehr. Zellmann meint dazu sinngemäß, dass es gelte, der langfristig zu erwartenden Klimaentwicklung ebenso Rechnung zu tragen, wie auch der kurzfristigen Entwicklung des jeweils regionalen Lebens- und Wirtschaftsraumes. 

 

Grundsätzlich stellt Zellmann fest, dass wir nicht alles behalten, nicht alles erhalten bzw. beibehalten könnten, wie es ist. Aber, technische Errungenschaften würden Regulierungen möglich machen, ohne die Natur zu zerstören. Den See als Wasseroberfläche, quasi als Kulisse zu erhalten, sei durchaus eine echte natur- und umweltfreundliche Alternative. Der See ist und bleibt der Wirtschaftsmotor, so Zellmann.

 

Mit dem See gingen tausende Arbeitsplätze verloren!

„Außer Frage steht, dass der Neusiedler See enorm wichtig für Burgenlands Wirtschaft ist! Nicht nur für die hunderten Hotels, Restaurants und Freizeitbetriebe, sondern für jede Art von Unternehmen im gesamten Burgenland. Gibt´s keinen See, gibt´s keine Hotels, gibt´s keine Hotels braucht man keinen Tischler der das Hotel einrichtet. Lebensmittelhandel, Weinwirtschaft … alles wäre betroffen. Und mit den Betrieben würden tausende Arbeitsplätze im Burgenland verloren gehen. Daher müssen alle Verantwortlichen im Land und Bund zusammenarbeiten, anpacken, um den See zu erhalten und so den Wirtschaftsstandort mit seinen Arbeitsplätzen zu sichern“, so Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth anlässlich der Veranstaltung.