Menschen auf einer Baustelle.
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Große Herausforderungen für Gewerbe und Handwerksbetriebe

KMU Forschung Austria

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 22.09.2023

Preissteigerungen bei Rohstoffen, Materialien und Energie sowie der Arbeitskräftemangel – das sind die größten Herausforderungen für die burgenländischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe.


Eine Umfrage der KMU Forschung Austria zum Jahr 2021 zeigt, dass sich die Wirtschaft erholt, das Vorkrisenniveau ist aber noch nicht erreicht. Das Burgenland ist mit einer nominellen Umsatzentwicklung für 2021 mit einem Plus von 2,3 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) das Schlusslicht im Österreich-Ranking. „Große Sorgen bereiten den Unternehmerinnen und Unternehmern die hohen Energiekosten sowie die Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten, ganz besonders betroffen sind die Branchen rund um die Bauwirtschaft, aber auch das Lebensmittelgewerbe“, so Spartenobmann Gerald Guttmann. 

„Diese Gewerke sind es auch, die über einen Arbeitskräftemangel klagen“, ergänzt Andreas Wirth, Spartenobmann-Stellvertreter sowie Landes- und Bundesinnungsmeister der Elektro-, Alarm-, Gebäude- und Kommunikationstechniker. „Die Branchen, wie eben auch die Elektrotechnik, setzen verstärkt auf die Lehrlingsausbildung und starten Fachkräfteoffensiven, um Mitarbeiter aus- und weiterzubilden.“


Bauliche Investitionen 2021 verdoppelt
Im Durchschnitt investierten das Gewerbe und Handwerk rund 3.500 Euro je Beschäftigten, das sind um 6 Prozent mehr als 2020, jedoch weniger als 2019. Kräftig angezogen haben die baulichen Investitionen, sie haben sich von 2020 auf 2021 verdoppelt.

62 Prozent der Aufträge der investitionsgüternahen Branchen gingen im 1. Quartal auf private und gewerbliche Auftraggeber zurück, 31 Prozent auf öffentliche Bauprojekte, die über Generalunternehmer und Bauträger abgewickelt wurden, und 7 Prozent auf Direktvergaben durch Bund, Länder und Gemeinden.


Materialengpässe, Energiepreise, Arbeitskräfte
Jeder 4. Betrieb der Bauwirtschaft rechnet laut KMU Forschung mit einer Steigerung der Auftragseingänge, dementsprechend wird gerade in diesen Branchen Personal gesucht. „Es bleibt zu erwarten, dass die Nachfrage noch weiter andauert“, so KommR Anton Putz, Landesinnungsmeister der burgenländischen Bauhilfsgewerbe. „Materialengpässe, hohe Energiekosten und Arbeitskräftemangel sind limitierende Faktoren für unsere Betriebe.“


Schere zwischen investitionsgüter- und konsumnahen Branchen 
Differenziert nach investitionsgüternahen und konsumnahen Branchen zeigen sich bei den Erwartungen für das 2. Quartal große Unterschiede: Der Zukunftsoptimismus hat in den investitionsgüternahen Branchen zugenommen und im konsumnahen Bereich (Mode, Gesundheitsberufe, Lebensmittelgewerbe, Friseure, Kosmetik, Masseure, …) deutlich abgenommen. Gerade Betriebe mit einer Größe von 10 bis 19 Beschäftigten sehen die Entwicklung pessimistisch.


Die Eckpunkte der Konjunkturumfrage für Gewerbe und Handwerk:

  • Umsatzentwicklung 2021: nominell + 2,3 %, real – 3,0 %
  • Geschäftslage 1. Quartal 2022 + 22 %-Punkte
  • Erwartungen 2. Quartal 2022 + 9 %-Punkte
  • Exporte ziehen wieder an: 4,5 %, Vorjahr (3,3 %)


Die Sparte Gewerbe und Handwerk zählte per 31.12.2021 rund 11.600 Mitglieder im Burgenland.