V. l.: Erich Frommwald (Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer OÖ), Doris Hummer (Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ) und Bernhard Painz (Vorstand der AGGM Austrian Gas Grid Management AG).
© Dostal

Oö. Wirtschaft benötigt sichere Gasversorgung und Wasserstoff-Perspektive

Gasförmige Energieträger sind nicht nur heute, sondern auch langfristig eine zentrale Säule unseres Energiesystems und bleiben in der oberösterreichischen Wirtschaft unverzichtbar. Gas ist für die Grundversorgung des Standorts Oberösterreich ein zwingend notwendiger Bestandteil.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 03.05.2024

Klimaneutral erzeugtes Gas, hier vor allem Wasserstoff und Biomethan, wird ein zentraler Energieträger für die industrielle Produktion der Zukunft sein. Für die Transformation benötigt die heimische Industrie aber ein planungssicheres Investitionsumfeld.

„Der aktuell hohe Grad an Versorgungssicherheit mit Gas und Strom stellt für die heimische Wirt-schaft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar und bildet gleichzeitig einen Pfeiler für den sozialen Frieden in unserem Land. Umso unverständlicher ist es, dass das gewohnte Niveau an Versorgungssicherheit durch politische Versäumnisse in den kommenden Monaten massiv unter Druck geraten könnte. Zum Jahresende 2024 droht ein Ende der Gas-Transite durch die Ukraine. Ein Ende des Transits würde den Wegfall signifikanter Erdgasmengen nach Österreich und in andere mitteleuropäische Länder bedeuten, was deutliche und dauerhafte Preissprünge zur Folge hätte. Eine erfolgreiche Diversifizierung ist daher das Gebot der Stunde, scheitert aber sowohl an technischen als auch an finanziellen Gründen“, warnt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

Nach monatelangem Tauziehen hat die Bundesregierung im März endlich grünes Licht für die Finanzierung des Ausbaus der West-Austria-Gasleitung (WAG) gegeben. Mit dem Ausbau von 40 Kilometer Pipeline in Oberösterreich kann die Transportkapazität aus Deutschland um 27 TWh pro Jahr erhöht werden. „Die Investition in den WAG-Loop ist eine notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Diversifizierung der Lieferquellen und dabei gleichzeitig ein wesentlicher Baustein für den künftigen Anschluss des österreichischen Wasserstoff-Kernnetzes an das europäische Wasserstoffnetz“, so Bernhard Painz, Vorstand der AGGM Austrian Gas Grid Management.

„Neben einer neuen Importstrategie und dem Ende der Blockade bei wichtigen Infrastrukturprojekten muss auch die nationale Gasproduktion zurück in den Fokus rücken. Eine heimische Erdgasproduktion ist finanziell, strategisch und klimapolitisch attraktiv. Klimaneutral erzeugtes Gas, und hier vor allem Wasserstoff, wird ein zentraler Energieträger für die industrielle Produktion der Zukunft sein. Viele industrielle Prozesse lassen sich nicht elektrifizieren, entweder, weil das Gas als chemischer Reaktionspartner notwendig ist, oder weil hohe Prozesstemperaturen erreicht werden müssen. 72 Prozent jener oö. Industriebetriebe, die heute Gas in signifikantem Umfang verbrauchen, geben an, dass sie auch in Zukunft auf klimaneutrales Gas angewiesen sind. Österreich braucht daher einen klaren Masterplan, der die abstrakte Wasserstoffstrategie in konkrete Projekte mit definierten Meilensteinen überleitet“, ist Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, überzeugt.

Mehr Infos

V. l.: Bernhard Painz (Vorstand der AGGM Austrian Gas Grid Management AG), Erich Frommwald (Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer OÖ) und Doris Hummer (Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ) .
© Dostal V. l.: Bernhard Painz (Vorstand der AGGM Austrian Gas Grid Management AG), Erich Frommwald (Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer OÖ) und Doris Hummer (Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ) .